Antikriegsdemo zur Münchner Sicherheitskonferenz

Malalai Joya

Malalai Joya

Auszüge aus Reden am Münchner Marienplatz anlässlich der Sicherheitskonferenz am 4. Februar 2012

Hauptrednerin bei dieser Demo war Malalai Joya. Sie zog 2005 als jüngste Abgeordnete ins Afghanische Parlament ein. Dort kämpfte sie für die Rechte der Frauen, gegen die Besetzung ihres Landes durch ausländische Truppen … Aufgrund ihrer scharfen Kritik wurde sie 2007 aus dem Parlament ausgeschlossen. Hier Passagen aus ihrer Rede:

„Seit 2001 hat die Opiumproduktion in meinem Land über 4400 Prozent zugenommen. Es gehörte zur Strategie der USA, Afghanistan auf Drogenproduktion zu spezialisieren, weil sie jedes Jahr Hunderte Milliarden Dollar aus der afghanischen Opiumindustrie ziehen, während das Leben unserer armen Bevölkerung zerstört wird. Ich glaube, dass Opium gefährlicher ist als Al Quaida und der Terrorismus und gefährlicher als der Krieg, der tötet und das Leben der Menschen ruiniert. (…) Ich glaube, dass die einzige Lösung für Afghanistan nur der Rückzug der Truppen sein kann, weil ihre Präsenz den Kampf für Gerechtigkeit erschwert, da durch sie die reaktionären, brutalen, zerstörerischen Kräfte an der Macht gehalten werden und so eine wirkliche Demokratisierung behindert wird.“ (…)

Christoph Marischka, von der Informationsstelle Militarisierung (IMI) sagte u. a.: „Liebe Leute, auch 2010, mitten in der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, stiegen alleine die offiziellen weltweiten Rüstungsausgaben um 1,3 % auf ber 1,6 Bio. US$ an. Zwei Drittel davon entfallen auf die NATO-Staaten. (…) 78 der 100 größten Rüstungsunternehmen befinden sich in den USA und Westeuropa. Der Krieg beginnt hier! Liebe Leute, Deutschland ist der drittgrößte Exporteur von Kriegswaffen weltweit. (…) Großwaffen und Interventionswaffen werden ausschließlich an so genannte Partner geliefert. Kleinwaffen hingegen und Waffen, die sich vor allem zur Aufstandsbekämpfung gegen die eigene Bevölkerung eignen, werden tatsächlich flächendeckend verstreut. (…) Wir wenden uns deshalb auch gegen eine Bildungs- und Forschungspolitik, die sich in den Dienst der Rüstung stellt! Liebe Leute, um solchen nationalistischen und imperialistischen Ambitionen entgegenzutreten, ist es richtig, sich in den Metropolen auf das Völkerrecht, auf das Souveränitätsprinzip und auf die Nicht-einmischung zu beziehen.“ (…)

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