Das Ende der ungerechten, unsozialen Strabs

Kommentar von Sigi Müller

Bei der 12. Montagsdemo standen wir erstmals im Regen. Aber selbst strömender Regen konnte uns »Schongauer Montagsfreunde« nicht abschrecken. Erstaunlicherweise waren wiederum etwa 100 Besucher zwischen Kirche und Rathaus versammelt. Wir philosophierten angeregt darüber, welches Glück wir bisher mit dem Wetter hatten und freuten uns über die Entwicklung hin zur Abschaffung der Strabs, die jetzt durch den CSU-Beschluss bevorsteht.

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass eine parteiübergreifende Initiative aus der Mitte der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten imstande war, eine derart starke Wirkung im Freistaat Bayern auszulösen, geltendes Recht als Unrecht zu entlarven und dafür – vor allem in so kurzer Zeit – eine Mehrheit im Landtag zu gewinnen.

Zunächst war es wie gewohnt: Die einen beschimpften die anderen als »Populisten«, »Kommunalchaoten« usw.– »Flegelhaftigkeit« war der Vorwurf an die Freien Wähler, die erste Fraktion im Landtag, die zur Abschaffung der Strabs drängte und für den immer breiter werdenden Widerstand gegen die Strabs Verständnis zeigte. Wie müssen sie sich eigentlich fühlen, die zurzeit noch allein Regierenden, die jetzt, trotz anderer Überzeugung vorher, auch umgeschwenkt sind? Als feige Populisten oder kneifende Angsthasen vor der Landtagswahl?

Der Rückblick tut gut. Unvergessen bleiben jedoch die unabweisbaren Vorgaben und Drohungen durch die Rechtsaufsicht. Die Ratsmitglieder sollten dadurch zur erwünschten Abstimmung gezwungen werden, was mit demokratischen Grundsätzen unvereinbar ist.

 

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