Haushalt genehmigt – Hochland will erweitern – Straßenbeleuchtung mit LED-Licht umstritten

Die Drohung aus dem Landratsamt, den Schongauer Haushalt nicht zu genehmigen, weil sich die Mehrheit des Stadtrats geweigert hat, die Ausbau-Beitragssatzung zu beschließen, ist vom Tisch. Die Landrätin hat inzwischen die Genehmigung erteilt.

Schongau-West: auf der Grünfläche vor diesen Wohnblöcken (links) sollen vier Bürohäuser errichtet werden.

Schongau-West: auf der Grünfläche vor diesen Wohnblöcken (links) sollen vier Bürohäuser errichtet werden.

Bürohäuser als Lärmschutz für Industrie-Gebäude

Der Hochland-Konzern im Schongauer Westen will erweitern und braucht viel Platz. Deshalb musste der Flächennutzungsplan geändert werden. Durch dieses „Bekenntnis zum Standort“ sehen Bürgermeister und Verwaltung eine „erfreuliche Entwicklung für Schongau“, zumal der Konzern auch noch andere Optionen hätte. Eine solche Lagebeschreibung verlangt schnelles Handeln. „Das Planungskonzept für eine kleinteilige Erschließung ist Schnee von gestern“, so Stadtbaumeister Ulrich Knecht dazu.

Um den Lärmschutz zu gewährleisten, müssen allerdings auf der Grünfläche zwischen Industrie-Gebäuden und Wohnhäusern – sozusagen als Puffer – vier weitere Blöcke (Bürogebäude) errichtet werden. Einige Leute, die dort bzw. in der Nähe wohnen, befürchten, dass wegen der bis zu 12 Meter hohen Gebäude im Planungsbereich der Eindruck von „Häuserschluchten wie in einer Großstadt“ entstehen könnte. SPD-Rat Zeller („Ich befürworte diese städtebauliche Nachverdichtung.“) sieht da aber offenbar kein Problem. Auch Stadtbaumeister Knecht  rechtfertigt die Nachverdichtung mit positiven Worten: „Die Bewohner hatten bisher traumhafte Zustände.“

Ob eine derart massive »Nachverdichtung« in anderen Teilen der Stadt, wo weniger Menschen mit Migrationshintergrund leben, umsetzbar wäre, bleibt eine offene Frage.– Die Planung wurde gegen drei Stimmen aus der ALS-Fraktion so beschlossen.

Kein gelbes, sondern grell-weißes Licht beschlossen

In Schongau werden jetzt Zug um Zug die Straßenlampen mit neuem Licht ausgestattet. In Zukunft werden uns – so die Beschlusslage – immer mehr sogenannte »Warmton LED-Lampen (3000 K)« grell-weiß beleuchten. Diese haben einen hohen Blau-Anteil und sind für die Nachtbeleuchtung nicht besonders geeignet, da sie die »innere Uhr« der Menschen beeinflussen können. Mehr Blau im Licht benötigt zwar etwas weniger Energie, hat aber ungünstige Eigenschaften für unser Hormonsystem. Beispiel »Stromeinsparung«: Weilheim bezahlte für die Installation von 225 LED-Lampen zirka 50.000 €uro. Diesem Betrag steht eine jährliche Ersparnis an Stromkosten von zirka 2.500 €uro (13.306 KW/h) gegenüber. Wenn diese Berechnung stimmt, ist mehr als fraglich, ob man dafür bei der Lichtqualität Abstriche machen soll.

Sigi Müller
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