»ISLAND«

Das Krisenmärchen beginnt so: »Die Regierung lässt mehrere Banken pleite gehen, die Finanzwirtschaft bricht aber deshalb nicht zusammen, denn der Staat übernimmt die von Spekulanten zu Spielcasinos gemachten Finanzhäuser und macht daraus wieder solide Banken, die als Dienstleister der heimischen Wirtschaft dienen. Grundlage für das Vorgehen der Regierung waren zwei Volksabstimmungen, in denen beispielsweise auch eine Entschädigung ausländischer Anleger abgelehnt wurde.«

Island hat durch drastische Maßnahmen der Regierung das geschafft, was in Euro-Europa als undenkbar gilt. Es hat die Verursacher der Krise zur Verantwortung gezogen. Durch die gigantischen Spekulationen der Banken wurde das Land besonders hart von der Finanzkrise getroffen. Und die isländische Justiz schont die Verantwortlichen nicht: zwei Banker aus der Chefetage sitzen bereits im Gefängnis und in vielen weiteren Fällen wird noch ermittelt.

Natürlich darf nicht verschwiegen werden, dass es auch in Island eine Politik der Ausgabenkürzung gab, aber eben nicht im Sozialsystem.

Was ist wichtiger, die Interessen der Finanzmärkte oder der Wille der Bevölkerung? Island ist den demokratischen Weg gegangen – wie sich zeigt – erfolgreich.

Sigi Müller
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