Profit mit der »Tierproduktion«: Das qualvolle Leben der Nutztiere in Deutschland

Heute: doppeltes Tierleid durch Fleisch- und Eiproduktion

Die Agrarindustrie lässt sich immer neue Methoden einfallen, um die »Tier-Produktion« noch effizienter zu machen und aus den Tieren noch mehr Profit herauszuschlagen. So beispielsweise auch der »Hühnerstaubsauger«, eine Fangmaschine, die ein Huhn nach dem anderen einsaugt und auf ein Fließband transportiert, an dessen Ende die Hühner in Kisten geschleudert werden, um anschließend ins Schlachthaus abtransportiert zu werden.

Ermittler der Tierschutzorganisation PETA haben in mehreren deutschen Mastanlagen dokumentiert, wie die hilflosen Hühner zuerst mit Tritten zusammengetrieben und anschließend mit roher Gewalt auf engstem Raum in Transportkisten gestopft werden ohne Rücksicht darauf, ob Flügel, Beine oder Köpfe der Tiere eingeklemmt werden, wenn die Deckel der Kisten zuschlagen.

Hühner aus der Ei-Produktion, deren Legeleistung nachlässt, werden meist im Alter von 1½ Jahren geschlachtet. Bei einem Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen von jährlich 218 Eiern bedeutet dies, dass jedes Jahr 31 Millionen Legehennen getötet werden, nach meist katastrophalen Bedingungen in der Tierhaltung.

Männliche Küken sind für die Ei-Produktion unbrauchbar, weil sie keine Eier legen. So wird direkt nach dem Schlüpfen etwa die Hälfte aller Küken mit CO2 vergast, geschreddert oder zerstampft. Die traurige Bilanz: in Deutschland werden so jährlich 50 Millionen männliche Eintagsküken getötet.

Hier erfahren Sie mehr über die Bedingungen, unter denen Hühner gehalten werden: https://vebu.de/themen/tiere-a-ethik/tiere-und-tierhaltung/2437-huehner-in-der-ei-produktion

Mit tierfreundlichen Alternativen Traditionen weiterführen

2015_06_HuehnerKaefigGlücklicherweise ist hierzulande niemand auf den Konsum von Eiern angewiesen. Es sind Traditionen wie Ostern und der Geschmack, die uns weiterhin am Eierkonsum festhalten lassen. Eier vom Speiseplan zu streichen, ist nicht nur gesund wegen des hohen Cholesteringehalts, sondern auch aus Tierschutzgründen zu empfehlen.

Der VEBU stellt nachfolgend die 10 besten Ei-Alternativen vor:[1]

Stärke-/Sojamehl wird mit Wasser angerührt und eignet sich für Kuchen und Gebäck. Ein EL (Esslöffel) Mehl ersetzt ein Ei.

Reife Banane: Eine reife Banane einfach zerdrücken und in den Kuchenteig einrühren. ½ Banane ersetzt ein Ei. Die Banane schmeckt im Gebäck leicht durch.

Apfelmus passt sehr gut bei Muffins und feuchten Teigen. 80 g Apfelmus entsprechen einem Ei.

Leinsamen sind gut bei Vollkorngebäck, 2 EL gem. Leinsamen mit 3 EL Wasser vermengt ersetzen ein Ei.

Ei-Ersatzpulver besteht hauptsächlich aus Maisstärke und Lupinenmehl und kann einfach mit Wasser angerührt werden. Es eignet sich ideal für leichtes Gebäck, Kuchen oder Bratlinge. Ein TL (Teelöffel) Ei-Ersatzpulver mit 40 ml Wasser gemischt ersetzt ein Ei.

Seidentofu: Etwa 60 gr Seidentofu, cremig gerührt oder püriert, ersetzen ein Ei. Der Tofu eignet sich sowohl für herzhafte als auch für süße Speisen, hat jedoch einen leichten Eigengeschmack.

Johannisbrotkernmehl: Das natürliche Verdickungs- und Bindemittel wird aus den Samen des Johannisbrotbaumes gewonnen. Da es auch dann verdickt und bindet, wenn es nicht erhitzt wird, kann es sehr gut für kalte Speisen verwendet werden. Außerdem eignet es sich zum Verdicken von Süßspeisen wie Cremes, Puddings und Eis, aber auch von Soßen und Suppen.

Tomatenmark eignet sich als natürliches Bindemittel für pflanzliche Burger. Etwa ein EL ersetzt ein Ei.

Kala Namak: Wer den typischen Geschmack von Eiern mag, kann seine Speisen mit Kala Namak (auch Schwarzsalz genannt) würzen. Es verleiht Speisen einen schwefeligen, aromatischen Geschmack und ist gut geeignet für veganes Omelette, Rührtofu und Eiersalat. Ich verwende es gerne für Spaghetti Carbonara (mit Räuchertofu und Sojasahne).

Kurkuma verleiht pflanzlichen Ei-Gerichten die typische gelbe Farbe und gilt somit als natürliches Färbemittel. Noch dazu soll das enthaltene Curcumin krebshemmende Eigenschaften besitzen und sogar vor Alzheimer schützen. Kurkuma eignet sich gut für veganes Omelette und Rührtofu und kann je nach Geschmack vor dem Anbraten hinzugefügt werden.

Erika Schönenborn

Quellenangaben / Hinweise


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  1. Weitere Ei-freie Rezepte finden Sie hier: https://vebu.de/themen/lifestyle/essen-a-trinken/rezepte
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