Rückläufige Lohnentwicklung – Gewinne deutlich gestiegen

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Knapp 80 Milliarden Euro weniger, in 12 Jahren – diese Zahl muss man sich mal ganz langsam vergegenwärtigen: 80.000.000.000! So viel Geld haben die Beschäftigten in Deutschland von der Jahrtausendwende bis zum Jahr 2012 weniger bekommen, wenn man die Entwicklung der Lohnquote betrachtet. Sie beziffert den Anteil aller Löhne, Gehälter und Besoldungen am Volkseinkommen inklusive der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung. Lag die Quote im Jahr 2000 noch bei rund 72 Prozent, ist sie im Jahr 2012 auf 67 Prozent gesunken. Und in dem Bereich bewegt sie sich auch heute noch.

An der Entwicklung der Einkommen lässt sich ablesen, dass hierzulande seit Jahren einiges schief läuft. Während nämlich die Einkommen aus Vermögen und Unternehmertätigkeit im selben Zeitraum real um 40 Prozent gestiegen sind, waren die Einkommen der Beschäftigten ab 2000 zunächst rückläufig. Erst seit 2010 steigen sie wieder verhalten an.

Schöner wird das Bild auch nicht dadurch, dass Deutschland zwar inzwischen eine Million weniger Arbeitslose hat, aber daneben auch knapp zwei Millionen weniger Vollzeitarbeitsstellen. Tatsächlich gewachsen ist in diesen zwölf Jahren ein gigantischer Niedriglohnsektor mit zirka 7 Millionen Beschäftigten in Leiharbeit, Minijobs, Teilzeit, geringfügiger Beschäftigung, 1-Euro-Jobs und prekärer Selbstständigkeit.

Um die Lücke zur Lohnquote und zu Preissteigerungen zu schließen, müssten die Einkommen im Bereich des öffentlichen Dienstes trotz realer Lohnzuwächse in den Jahren 2008 bis 2013 noch immer um 12 Prozent steigen.

Quelle: ver.di

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