Stadtrat ohne Mitspracherecht bei Musikschule

Die Nachbesetzung der Stelle des Musikschulleiters nach dem Weggang von Herrn Höldrich ist ausschließlich Sache des Vereins Musikschule e. V.

Unter dem Punkt »Sonstiges« werden im Stadtrat selten weltbewegende Dinge hinterfragt. Aber in der Sitzung Anfang Oktober hat Ratsherr Markus Wühr (CSU) mit seiner Anfrage zur Nachbesetzung der Musikschulleitung für Aufmerksamkeit gesorgt. Er wollte wissen, warum der Stadtrat da nicht mitentscheiden darf, nachdem er doch so viel Geld für die Musikschule ausgibt. Bürgermeister Sluyterman erklärte, dass die Musikschule seit vielen Jahren in privater Trägerschaft sei und daher die Stadt kein Mitspracherecht habe.

Hintergrund: Wer die früher unter städtischer Verantwortung betriebenen Einrichtungen wie Musikschule, Museum und Bücherei wegen Sparmaßnahmen in private Hände gibt, braucht sich darüber nicht wundern. Wir sollten froh sein, dass die Einrichtungen weiterhin mit großem ehrenamtlichen Einsatz betrieben werden. Eine Rückkehr in städtische Hand ist aufgrund fehlender Einnahmen – vor allem bedingt durch die seit etwa 20 Jahren mehrfach gewährten Steuerentlastungen für Konzerne und Holdings – nicht zu erwarten.

Sigi Müller
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