Update für BesitzerInnen von Altführerscheinen

Führerschein RenateEine Glosse von Renate Müller

So wie es aussieht, muss ich nochmal in die Fahrschule gehen, um all die neuen Regeln im Straßenverkehr zu lernen. Es ist ja schließlich schon über 40 Jahre her, seit ich meine Führerscheinprüfung abgelegt habe.

Ich fahre ja nicht so besonders viel mit dem Auto herum, aber schon bei kurzen Strecken fällt mir so manches auf, was ich mir nur mit der Einführung neuer Verkehrsregeln erklären kann.

Blinken als Signal für andere Verkehrsteilnehmer ist offensichtlich nicht mehr vorgesehen, Gelb und Rot bei der Ampel heißt nach den neuen Regeln anscheinend: Lass dir ruhig Zeit, du kannst noch so lange weiterfahren, bis die anderen definitiv Grün haben oder losfahren.

Mir scheint, dass sich auch der Abstand, den man zum vorausfahrenden Auto einhalten muss, deutlich verringert hat. Ich gehe mal davon aus, das hat mit dem zunehmenden Verkehr zu tun. Die Autoschlangen würden ja sonst noch viel länger, wenn zwischen den Fahrzeugen Abstände von 10, 20 oder gar mehr Metern wären. Größere Lücken sind sowieso zu vermeiden, da sich ja sonst auch noch Fahrzeuge aus Nebenstraßen einreihen würden oder gar andere Verkehrsteilnehmer zum riskanten Überholen verleitet werden könnten.

Die Schilder, die ehemals die Höchstgeschwindigkeit angezeigt haben, bedeuten nun wohl Mindestgeschwindigkeit. D. h. im Ort keinesfalls langsamer als 50 km/h und außerhalb immer schneller als 100 km/h. Was andere Schilder mit dem Aufdruck 30 jetzt bedeuten, konnte ich leider noch nicht herausfinden. Das sogenannte Spielstraßenschild macht die Autofahrer jedenfalls nur darauf aufmerksam, dass sie hier womöglich von spielenden Kindern behindert werden könnten.

Das Parken auf der Fahrbahn scheint grundsätzlich verboten worden zu sein. Ist ja auch wirklich sinnvoller, die Gehwege zu nutzen, denn es sind ja sowieso kaum noch Fußgänger unterwegs.

Damals in der Fahrschule hat man mir beigebracht, dass ich den Motor ausmachen soll, sobald ich irgendwo etwas länger warten muss, z. B. an einer Bahnschranke. Inzwischen sehe ich vermehrt Menschen, die ihre Autos verlassen und sich ausgiebig unterhalten, die Mittagspause bequem im Fahrersitz lümmeln, minutenlang vor einem Haus auf jemand warten, und das alles bei laufendem Motor. Wahrscheinlich hat einer herausgefunden, dass erneutes Anlassen des Motors extrem viel Sprit verbraucht und somit das Ausschalten aus Umweltschutzgründen tunlichst zu vermeiden ist.

Also, was bleibt mir anderes übrig, als mir eine Fahrschule zu suchen, die spezielle Kurse für Altführerschein-BesitzerInnen wie mich anbietet. Ich möchte ja nicht riskieren, dass ich wegen Nichteinhaltung der neuen Verkehrsregeln Strafe zahlen muss.

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