„Warum wir den Dialog brauchen“

Broschüre Islamismus

Thematisiert wurde die Informationsreihe »Demokratie in Gefahr«, herausgegeben vom Bayerischen Innenministerium. Im Mittelpunkt standen dabei die Flyer »Islamismus« und »Islamistischer Terrorismus«.

Über das Islamforum Bayern

Das Islamforum Bayern ist ein Projekt des Interkulturellen Rates (www.interkultureller-rat.de) in Deutschland und versteht sich als ein Runder Tisch, der allen an Islamfragen Interessierten offensteht. Es begegnen sich Vertreter/innen christlicher und muslimischer Gemeinden/Vereine/Verbände, kommunale und staatliche Funktionsträger/innen, wie auch Einzelpersonen. Ziel ist es, das Miteinander von Menschen muslimischer Prägung mit Nichtmuslimen zu verbessern.

„Spätestens seit den gewaltsamen Anschlägen in New York und Washington am 11. September 2001 und nochmals verschärft durch die Attentate in Madrid im März 2004 und in London im Juli 2005 zieht sich eine, das friedliche Zusammenleben gefährdende Trennlinie durch die bundesdeutsche Gesellschaft. Sie verläuft zwischen dem muslimischen und nichtmuslimischen Teil der Bevölkerung. In der Mehrheitsgesellschaft verfestigen sich – begünstigt durch oftmals undifferenzierte und verkürzte Berichte in den Medien sowie latent vorhandene Ängste und Vorurteile – ablehnende Einstellungen gegenüber Muslimen. Neueren Untersuchungen zufolge sind mehr als zwei Drittel der nichtmuslimischen Bevölkerung in Deutschland der Auffassung, die muslimische Kultur und Religion lasse sich nicht mit westlichen Werten in Einklang bringen. Über 80 Prozent aller befragten Deutschen bringen den Islam mit Terrorismus in Verbindung und halten Muslime für fanatisch und radikal.

Trotz der eindeutigen Verurteilung des Terrorismus durch die übergroße Mehrheit der Muslime und ihrer Verbände in Deutschland und der Klarstellung, dass politische Gewalt im Islam keine Legitimation findet, verfestigt sich in der Mehrheitsgesellschaft zunehmend ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber den Muslimen. Die Ablehnung von Muslimen gehört zur bundesdeutschen Normalität. Bei manchen muslimischen Gruppierungen in Deutschland ist in der Folge ein Rückzug aus der Gesellschaft zu beobachten. In ihren Reihen verstärkt sich die Kritik am Westen, an seiner Kultur und seiner Lebensweise. Die Kommunikation zwischen beiden Seiten ist massiv gestört. Es besteht die Gefahr, dass sich durch diese Isolation islamistische Tendenzen bei einigen muslimischen Gruppierungen verstärken und wiederum zu einem Anwachsen der Islamphobie und des antimuslimischen Rassismus in Teilen der Mehrheitsgesellschaft beitragen.

Islamforen als Dialoginstrument

Die Einrichtung von Islamforen will diesen gefährlichen Kreislauf durchbrechen und einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben zwischen Muslimen und Nichtmuslimen in Deutschland leisten. Es wird angestrebt, den Dialog von Personen der muslimischen und nicht-muslimischen Bevölkerung zu fördern und kritische Fragen im vertrauensvollen Gespräch zu erörtern. Dabei werden Probleme und Konfliktpunkte offen diskutiert. Die Vertretungen der muslimischen Gruppierungen haben die Möglichkeit, mit Verantwortlichen der nichtmuslimischen Gesellschaft in das Gespräch zu kommen und mit ihnen gemeinsam integrationsrelevante Verständigungen zu erzielen, die mittel- und langfristig umgesetzt werden.“ Quelle: www.interkultureller-rat.de

Nach einer vorbereitenden Sitzung im Juli 2005 fand die konstituierende Sitzung des Islamforums Bayern am 12. Dezember 2005 in Nürnberg statt. Das Forum wird zwei Mal im Jahr einberufen. (Weitere Islamforen gibt es in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, in Leipzig für »die neuen Länder«, in Niedersachsen und Berlin.)

Das Islamforum Bayern wird aktuell von Herrn Dr. Rainer Oechslen, dem Dialogbeauftragten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Herrn Benjamin Idriz, dem Imam des Islamischen Forums in Penzberg und Vorsitzendem von ZIE-M e. V. geleitet und moderiert.

Die letzte Sitzung fand am 15. Oktober 2012 im Ditib-Gemeindezentrum in Augsburg statt.

Wie Herr Stefan Jakob Wimmer, Ph.D. (Philosophiae Doctor, Doktor der Geisteswissenschaften der Hebräischen Universität von Jerusalem) und Privatdozent in seinem Referat »Die neue Rechte und der Islam« bereits im Rahmen des Islamforum Bayern in Rosenheim am 07.05.2012 unter anderem ausführte, „verwendet das Faltblatt »Islamismus« ein brennendes Streichholz, der Hintergrund setzt sich aus kleinen grünen Halbmonden zusammen. Derselbe Hintergrund wird bei »Islamistischer Terrorismus« verwendet, anstelle des Streichholzes wird hier ein Maschinengewehr damit in Verbindung gebracht.

Maryam Sigrid Benzadi

Dass hier mit dem Halbmond und der grünen Farbe allseits bekannte Symbole der islamischen Religion an sich (!), und eben nicht für den davon zu unterscheidenden sog. Islamismus stellvertretend für die entsprechende Form der extremistischen Stoßrichtung missbraucht werden, ist eine mehr als unterschwellige Verunglimpfung aller Muslime und ihrer Weltreligion.“

Generell würde das Islamforum sich freuen, wenn Herr Innenminister Herrmann dessen Einladung zu einer der nächsten Sitzungen annähme.

Maryam Sigrid Benzadi
Vorsitzende Kopf Hoch e.V.
Beisitzerin »Interkulturelles im SPD-Kreisvorstand WM-SOG«
Penzberg, 11.11.2012

 

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