Wird Peitinger Hauptschule doch noch zur Mittelschule?

Die OHA-Redaktion gratuliert der Hauptschule Peiting. Zum fünften Mal hintereinander erhielt diese Schule nun schon den Titel »Umweltschule in Europa« vom Bayerischen Umweltminister verliehen und darf sich somit ein weiteres Jahr als »Internationale Agenda 21-Schule« bezeichnen.

Den Titel Mittelschule darf man allerdings in Peiting im Gegensatz zu allen anderen Hauptschulen im Landkreis Weilheim-Schongau nicht führen. Wie unsere Recherchen ergeben haben, sind die dafür notwendigen Kriterien jedoch bestens erfüllt. Alle schulischen Angebote, inklusive des Mittleren Bildungsabschlusses über den sogenannten M-Zweig seien auf Jahre hinaus gesichert, heißt es. Was spricht also dagegen, diese Hauptschule auch eine Mittelschule werden zu lassen? Sind es etwa die prognostizierten langfristig sinkenden Schülerzahlen, die für die Weigerung der Regierung maßgeblich sind? Eigenartig ist jedenfalls, dass sich die Lehrerinnen und Lehrer zu dieser Thematik nicht öffentlich äußern dürfen. Auch Rektorin Ilse Maier hat auf unsere schriftliche Bitte um Auskunft mündlich mitteilen lassen, dass sie dazu nichts sagen dürfe. Ich solle doch Schuldirektorin Freidhoff fragen. Nach etwa einer Woche erhalte ich von der Schuldirektorin folgende Antwort: „Zu Ihrer Anfrage vom 11.11.2010 teile ich Ihnen mit: Das Antragsverfahren der Hauptschule Peiting, „Mittelschule“ zu werden, läuft derzeit noch. Ich darf Sie bitten, im Januar in dieser Angelegenheit wieder nachzufragen. Dann wissen wir mehr.“

Fahrräder, Lehrerparkplatz der Hauptschule

Lehrerparkplatz der Hauptschule Peiting: Hier wird ökologisches Verhalten groß geschrieben!

Daraus schließe ich, dass es offensichtlich von übergeordneter Stelle eine Art Maulkorberlass gibt. Da werden öffentlichkeitswirksam die Urkunden an die neuen Mittelschulen verteilt. Und die Peitinger Hauptschule ist nicht dabei. Warum dürfen die Bürger die Gründe für die Verzögerung nicht erfahren? Wieso gibt es da eine solche Geheimniskrämerei? In einem weiteren Brief bitte ich um nähere Erläuterungen und bezeichne das bisherige Vorgehen als „völlig intransparent“. Frau Freidhoffs Antwort lässt diesmal nicht so lange auf sich warten:

„Sehr geehrter Herr Müller,

eine kurze Erklärung zum Antragsverfahren: Die Hauptschule Peiting wollte gerne eigenständige Mittelschule bleiben. Aber der Schülerrückgang ist gerade im Raum Peiting-Schongau sehr groß. Und eine Mittelschule muss mindestens 5 Jahre das Angebot voll anbieten können, um eigenständig Mittelschule werden zu können. So die Vorgaben des Staatsministeriums. Die Angebote sind: Alle drei Profile (Wirtschaft, Technik, Soziales), Modulare Förderung in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch, Mittelschulabschluss in M-Klassen ( mindestens in Jahrgangsstufe 9 und 10) und ein Ganztagesangebot sowie erweiterte Angebote für die Berufsorientierung an der Schule.

Die Angebote bestehen derzeit alle an der Hauptschule Peiting, aber der Bestand für 5 Jahre ist nach Ansicht der Regierung von Oberbayern, die Genehmigungsbehörde dafür ist, nicht gesichert. So der derzeitige Stand. Aber: Das Antragsverfahren läuft noch.“

Nach dieser Erklärung bin ich schon ganz gespannt, wie da im Januar entschieden wird.

Sigi Müller
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