Ich gestehe! Ich konnte mich schon immer für Krimis begeistern. Als Kind habe ich noch die Kriminalgeschichten von Agatha Christie in der Bücherei ausgeliehen, irgendwann dann aber doch zu den Filmen im Fernsehen gewechselt.
Da gab es z. B. vor vielen Jahren die berühmten Straßenfeger von Hitchcock. D. h. eine riesige Anzahl von Menschen verfolgte die mehrteiligen Filme vor dem Bildschirm und die Straßen waren nahezu menschenleer, wie heute vielleicht bei einem Fußballendspiel unter deutscher Beteiligung.
Im Mittelpunkt der Krimis stand die spannende Unterhaltung.
In den letzten Jahren hat sich dies aber – so mein Eindruck – bei vielen dieser Filme geändert. Schon seit Längerem frage ich mich, ob es für die Drehbuchautoren Vorgaben gibt, z.B. sehr viele Sexszenen und dabei mindestens ein gleichgeschlechtliches Paar oder eine transsexuelle Person.
In den vergangenen vier/fünf Jahren kam dann allerdings noch eine neue Variante an Krimis dazu. Das Verbrechen, das begangen wurde und aufgeklärt werden soll, scheint eher eine Nebenrolle zu spielen. Im Vordergrund steht das Umfeld der Tat. So wurde vor einigen Monaten einen ganzen Tatort lang ausschließlich auf einem Militärgelände ermittelt, während dort gerade ein Manöver der US-Streitkräfte stattfand. Am Ende des Films dachte ich: Aha, Kampf und Krieg sollen uns wohl auf diese Weise als »normal« näher gebracht werden. Und immer wieder auch Krimis, in denen »Querdenker«, »Aluhutträger« oder abgedrehte »Prepper« die Hauptrollen spielen und der Mord nur so ganz beiläufig auch noch passiert ist.
Das sogenannte »Product Placement«, d.h. die gezielte Produktplatzierung und somit Schleichwerbung in Filmen, ist verboten.
Die »Botschaften«, die neuerdings in Krimis eingebaut werden, kann ich nur als Versuch von »Brainwashing« werten. Was ist normal, was böse, was gefährlich? Krimis in ARD und ZDF stecken dafür den Rahmen ab.
Ich denke, es ist höchste Zeit für mich, wieder zu den Büchern aus der Bücherei zurückzukehren.
Renate Müller, Schongau
1 Kommentar
Selber lesen, statt Filmbilder vorgesetzt bekommen, ist erfüllender, weil mit den Worten unbewusst eigene Bilder erweckt werden. Man spürt sich selber in den Handlungen.
Filme sind Bilder, wie sie sich Drehbuchautor, Schauspieler, Regisseur, Filmschnitt, Farbkorrektur und Marketingstrategie vorstellen.
Alte Filme hatten nur eine Haupthandlung. Heute wird ständig zwischen 3-4 Handlungslinien hin und her gesprungen, um den Reiz für den Zuschauer zu erhöhen. So werden für bessere Quoten aktuelle Vorgänge eingebaut – bis die Haupthandlung unkenntlich wird.
Die Menge an Krimis täglich auf allen Kanälen führt auch dazu, das ein zehnjähriger Mensch nur aus der Werbung dafür bis zu 10000 Tötungsakte unbewusst aufnimmt. Diese grausigen Vorbilder, auch aus http://www…. , können im späteren Leben wieder hochkommen, um verarbeitet zu werden. Was wir bald wöchentlich, zuletzt in Graz, miterleben müssen.
Rudolf Steiner hatte 1923 im landwirtschaftlichen Kurs vor zuviel Information durch technische Übertragung und die Folgen hingewiesen. Sie können nicht wirklich »verdaut« werden. (siehe OHA: Landwirtschaft – biologisch dynamisch)
Selber lesen, sich selber »ein Bild malen« ist erfüllender, baut das »Ich« auf. (siehe OHA: Pisa – kippende Lernfähigkeit)