Klotzen, nicht kleckern oder Positives aus dem Netz

Jessica Grimm, Bad Bayersoien

Die Doku »Mahlzeit! Hexenküche aus der Lebensmittelindustrie« findet man bei »arte« in der Mediathek. Hier wird anhand eines Cordon Blue anschaulich gemacht, wie minderwertige Lebensmittel unter Beigabe von vielen bedenklichen Zusatzstoffen raffiniert zu einem Lebensmittel erklärt werden.

Jetzt denken Sie vermutlich: „Da ist doch nichts Positives dran!?“. Doch. Im Doku wird nämlich eine simple, aber großartige App vorgestellt: Yuka. Diese lädt man kostenlos auf sein Smartphone runter und verbringt dann ein wenig Zeit im Speise- und Badezimmer. Einfach mal jeden Barcode einscannen und sich überraschen lassen. Werden die Produkte als »good« oder »excellent« bewertet; super, die kann man mit gutem Gewissen weiter kaufen. Erscheint dagegen »poor« oder sogar »bad«, dann fortan besser Finger weg. Wenn man will, kann man übrigens detailliert nachlesen, warum etwas nicht gut abschneidet. Die App wurde von drei jungen FranzösInnen entwickelt, die es leid waren, sich mit dem Label-Jungle herumzuschlagen. In der Arte Doku werden dann auch einige konkrete Beispiele genannt, wie diese App dazu beigetragen hat, dass Produkte gesünder geworden sind. Kein Hersteller will schlecht abschneiden in einer App, die von immer mehr VerbraucherInnen genutzt wird. Machen Sie also mit!

Wenn Sie sich gerne mit anderen austauschen über die wirklich wichtigen Themen unserer Zeit, dann treten Sie doch einem virtuellen TED-Circle bei. Mittels Zoom trifft man sich in einer immer wechselnden, internationalen Runde. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde schaut man sich gemeinsam einen TED-Talk an und dann folgt eine Diskussion. Das Ganze dauert genau eine Stunde. Es ist bereichernd, die Perspektive von Teilnehmern aus Indien, Brasilien oder Bermuda zu hören. Und keine Angst, Ihr English braucht nicht perfekt zu sein: ein offenes Herz reicht völlig aus.

Während einer dieser TED-Circles wurden wir von Lara aus Brasilien auf ein weltweites Projekt hingewiesen: Precious Plastik (wertvoller Kunststoff). Die Idee hatte Dave Hakkens von der Design Academy in Eindhoven, Niederlande im Jahr 2012. Er holte sich viel internationale Hilfe und mittlerweile ist das Projekt schon ziemlich ausgereift. Die Website und die dazugehörige Community bieten Vorbilder und Unterstützung beim Gründen einer Kunststoffrecyclingsfirma. Hört sich schwammig an? Mitnichten! Detaillierte Pläne und Starterkits sind vorhanden für: Sammelstellen, Recycling Networks, Maschinenbauer, Zerkleinerungsfirmen, Extrusionsfirmen, Kunststoffplatten-Hersteller, oder eine Firma für Injektionsverfahren. Vielleicht genau das Richtige für Menschen, die durch die Pandemie auf der Suche sind nach einem neuen, krisenfesten Job.

Und dann gibt es noch eine interessante Mitmachaktion, um herauszufinden, wie es um unsere Böden steht: Expedition Erdreich, mit Teebeuteln den Boden erforschen. Es ist ein Citizen Science Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Kurz gesagt geht es darum, dass man Teebeutel im Garten vergräbt und sie nach drei Monaten wieder ausbuddelt und auswertet. Das Starterkit kann man kostenlos im Netz bestellen sowie ausführliches Hintergrundmaterial. Die Ergebnisse werden nach Beenden des Experiments auf der Website hochgeladen. Die ganze Aktion soll im Frühjahr starten.

Dr. Jessica Grimm, Bad Bayersoien

Links:
https://www.arte.tv/de/videos/091150-000-A/mahlzeit-hexenkueche-lebensmittelindustrie/
https://yuka.io/en/
https://www.tedcircles.com/
https://preciousplastic.com/index.html
https://www.expedition-erdreich.de/

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