Olympia 2018: Meinungsfreiheit oder verängstigtes Schweigen

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Hannes Fischer

Um die Frage, ob gemäß dem Willen einiger aus dem Garmisch-Partenkirchener Rathaus eine Winterolympiade im Raum Garmisch stattfinden soll, wogt ein Meinungsstreit. Gemäß dem Spruch »Ich bin nicht deiner Meinung, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass du sie äußern darfst« mögen immer mehr Menschen die Kraft finden, gewaltfrei zu handeln. „Nichts ist schwieriger und erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: NEIN!“, so sagt Tucholsky.

Im Raum Garmisch beobachte ich seit Wochen eine Atmosphäre der Angst, sich für den Naturerhalt und gegen Olympia 2018 zu äußern. Zwei Erfahrungen, die ich hier schildern will, sollen dies zeigen:

  1. Im Rahmen meiner Öffentlichkeitsarbeit für den Erhalt unserer erdenweit wegbrechenden Lebensgrundlagen verteile ich seit Juni ein 3-Blatt-Papier über vegane Ernährung und über Friedensmärsche bezüglich der Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki mit der Forderung nach Abrüstung aller Atomwaffen. Die Infoblätter durfte ich auch in der Partenkirchener Bücherei auslegen. Nachdem ich dort auch eine Einladung zu einer Informationsversammlung auslegte, sagte mir die Leiterin der Bücherei: „Ich werde Ihre Unterlagen, die ich nicht las, nicht weiter auslegen, da ich fürchte, dass die Gemeinde uns sonst das Geld abdreht. Außerdem nehme ich Rücksicht auf die katholische Kirche.“ Auf meine Äußerung „Liebe deinen Nächsten. Gemäß genannter Unterlagen verhungert jede Sekunde ein Mensch“, ging sie nicht weiter ein.
  2. In den Orten rund um Schwaiganger haben Menschen Angst, über Olympia zu reden.
Hannes Fischer, Garmisch
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