Tut das gut! Zehn Runden im – anfangs gefühlt eiskalten – Kneipp-Becken, dann den Barfußpfad hin- und hergehen! Wer auch immer das kleine, feine Gelände hier pflegt: Die Felder für das Gehen mit den bloßen Füßen teils neu mit weichem Moos, Kieferrinde, Fichtenzapfen, feinen Tannenzweiglein zu befüllen, ist eine sehr gute Idee! Danke!
Solch kleine Erlebnisse, die durch das Fühlen wirklich ins Hier und Jetzt bringen, sind einfach heilsam für Körper, Geist und Seele, finde ich. Da ist momentan alles andere aus den Gedanken verdrängt, was uns wohl alle mehr oder weniger beschäftigt. Denn die nationale und die internationale »Lage« scheint sich leider immer mehr zuzuspitzen. Wohin wir auch schauen, scheint es Krisen ohne Ende zu geben. Doch diese Überfrachtung durch Nachrichten – und Gott weiß was alles – bildet nicht das gesamte Leben ab.
Hierzulande können wir uns glücklich schätzen und zutiefst dankbar sein, dass wir relativ sicher leben, dass die meisten von uns ein Dach über dem Kopf, Kleidung, etwas zu essen und zu trinken haben. Was im Umkehrschluss nicht nur für mich bedeutet, nach meinen Möglichkeiten dazu beizutragen, dass wir die Voraussetzungen weltweit derart ändern, dass alle Menschen in Frieden und Freiheit, in Freiheit und Frieden leben können. Denn Freiheit und Frieden sind eineiige Zwillinge; das eine ist nur mit dem anderen möglich. Und wenn die sogenannten Mächtigen der Erde soviel Zeit, Energie und Geld in den Weltfrieden investieren würden wie in Kriege und die Eroberung das Alls, dann wäre es schon längst so, dass wir die Bedeutung des Wortes »Krieg« gar nicht mehr kennen würden.
Wer weiß, wie lange dieser Weg noch ist, wie lange das noch dauert? Oder gibt es eventuell – hoffentlich sehr bald – eine blitzschnelle Änderung, wie beim Fass, das ein einziger Tropfen Wasser zum Überlaufen bringt? Ich vermute, dass es tatsächlich so kommt – wann und wie auch immer.
Aktuell bin ich wieder einmal dabei, Diverses auszusortieren, wobei mir ein Beitrag von Fred Grimm aus dem Schrot & Korn-Heft vom Dezember 2022 in die Hände fiel. Vermutlich nach wie vor in ähnlicher Form aktuell. Er schrieb unter »Nie ist es genug«: Gerade kam heraus, dass in Europa knapp zehn Prozent des Gasverbrauchs für die Produktion von Plastik draufgeht, der Großteil davon zukünftiger Verpackungsmüll. In Görlitz wollen sie zwei klassizistische Prachtbauten abreißen, um ein Parkhaus für das Innenstadt-Shopping auszubauen. In Lützerath, ein Dorf, um aus dem Boden darunter Braunkohle zu kratzen und zu verbrennen. Bei Erkelenz, wenige Kilometer davon entfernt, müssen für den intensivierten Kohleabbau demnächst sogar acht funktionierende Windräder weichen. Immer so weiter, immer mehr.
Ob das hier Angesprochene tatsächlich realisiert wurde, habe ich, ehrlich gesagt, nicht überprüft. Doch wir wissen alle, dass derlei Vorgehensweisen bedauerlicherweise alles andere als einmalig sind.
Aktuell wird die Südlink-Trasse ausgebaut, um Strom vom windreichen Norden Deutschlands in den windarmen Süden zu leiten. Wie wäre es denn damit, endlich Strom zu sparen? Die riesigen Datenspeicher mit Clouds et cetera fressen Strom ohne Ende. Wann begreifen das jene, die dergleichen unreflektiert nutzen und ändern ihren Stromkonsum? Hoffentlich jetzt!
Hier denke ich auch an Bücher, die für mich von Kindesbeinen an sehr wichtig sind. Ein einmal gedrucktes Buch kann – sorgsam behandelt – vielleicht von hundert oder mehr Menschen gelesen werden und dafür braucht es EINMAL die Rohstoffe und Energie für die Produktion. Bei e-books werden alle möglichen Rohstoffe oft umweltschädigend gefördert und verwendet, dazu kommt der Stromverbrauch beim Lesen und im Endeffekt bleibt womöglich nicht wiederverwendbarer Elektroschrott übrig.
Die Hitzewelle, die wir hatten, bedingt tatsächlich bei den meisten Menschen keine Änderung hinsichtlich ihres Wasserverbrauchs. Vor einigen Jahren wurde in Johannesburg das Wasser rationiert. Ich kann nur hoffen, dass wir von derlei verschont bleiben. Längst frage ich mich, wann wir der Werbung für Duschgel et cetera auf den Leim gingen, die uns weis macht, dass wir möglichst morgens und abends duschen müssen. Kneipp-Waschung mit Waschlappen und kaltem Wasser ist sinnvoller und gesünder, finde ich, sofern jemand nicht arg verschwitzt oder schmutzig ist.
Tja. Immer wieder stelle ich fest, dass ich anscheinend Vielem viel kritischer gegenüberstehe als ein großer Teil meines Umfeldes. Das macht das Lebern und soziale Kontakte nicht immer einfacher. Umso mehr freue ich mich darüber, wenn ich mit lieben Menschen kneippen oder wandern oder singen kann. Dazu ein neues Lied von mir im Anhang.
Ganz aktuell habe ich »Sintala-Qigong« für mich entdeckt, auch wenn es das schon länger gibt. Singen – Tanzen – Lauschen. Entwickelt aus »Lauschendes Heilsames Singen«, das ich vor über zwanzig Jahren als Ausbildung absolvierte. Also: Positives fördern und möglichst viele Menschen dafür gewinnen.
Irmgard Deml, Weilheim
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