Der Lehrer des Jahres & Die Natur schlägt zurück (49)

Honduras SchuleDer Lehrer des Jahres

Jesús Hermelindo Vásquez Lòpez wurde diese Woche zum Lehrer des Jahres gekürt. Sein Verdienst: tägliche Anreise von 3 Stunden, um etwa 30 Schülern aller Altersgruppen in einer Bretterhütte Unterricht zu erteilen. Per Pferd, denn anders ist die abgelegene Ortschaft Aguantequerique in der Nähe der salvadorianischen Grenze nicht zu erreichen.

Die Lehrerschaft des Landes gehört traditionsgemäß zu den in Arbeitskämpfen erprobtesten Kräften, dementsprechend sind angemessene Gehälter die Norm – andererseits sind die hier organisierten Lehrerinnen und Lehrer auch bereit, für die Verteidigung des Erreichten und auch für allgemeinpolitische Ziele zu kämpfen. Das hatte zur Folge, dass die gegebenen Unterrichtstage in den letzten Jahren stets unter 200 pro Jahr fielen: ein weiterer Eintrag im Negativbuch der Rekorde – weltweit!

Die Natur schlägt zurück

Auf meinem jährlichen Urlaubstrip mit meinen Kids durch Zentralamerika konnten wir in Guatemala handfeste Umweltveränderungen durch die massiven Regenfälle bewundern:

Auf dem Weg von Coban zu meinem geliebten Lago Atitlan waren die ersten 40 Kilometer Piste, dazwischen eine Strecke, wo der Berg letztes Jahr über die Breite von über einem Kilometer(!) abgerutscht war. Über hunderte von Metern kommt man sich plötzlich wie in eine Steinwüste versetzt vor. Mittendrin auf halber Höhe des Bergsturzes verläuft da nun die neue Strecke; ich hatte beim Queren das Gefühl – da kommt doch noch gleich was nach…

Der Lago Atitlan, schön wie immer, hat ein anderes Problem. Seit 5 Jahren steigt der Wasserpegel unaufhaltsam, 5 Meter die letzten 4 Jahre. Das Hotelito, in dem ich/wir immer sind, hat gerade noch 1 ½ Meter Luft – dann steht das Erdgeschoss unter Wasser. Und so ging es schon vielen, die dort investiert haben: Restaurants, deren Dächer im Wasser schwimmen oder Touriläden, nur mit Schnorchel beschwimmbar. Am schlimmsten dran sind wie immer die Einheimischen, die in den letzten Jahren Landwirtschaft am Seeufer betrieben haben: Ganze Existenzen gingen kaputt. Ein Ende dieses Desasters ist nicht absehbar, denn durch höhere Temperaturen kommt es zu stärkerer Verdunstung und mehr Wolken, die dann abregnen. Und da der Lago keinen Ablauf hat, füllt er sich mehr und mehr. Verständlich wird nun auch die Errichtung einiger Dörfer rund um den See 200 – 300 Höhenmeter weiter oben. Gleichzeitig wurde die Entdeckung eines uralten Maya-Dorfes bekanntgegeben: allerdings 40 Meter unter dem derzeitigen Wasserspiegel.

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