Die Bahn baut um! – Oder: der arme kleine Flussuferläufer

Foto: Pixabay

Die Erneuerung einer Bahnbrücke im Isental bei Erding hat das Wohnzimmer des klitzekleinen Flussuferläufers (Actitis hypoleucos) »beeinträchtigt«. Daher mussten mit einer Ausgleichsmaßnahme nach der Eingriffs-Ausgleichs-Regelung neue Brutmöglichkeiten geschaffen werden. Die fand man im Landkreis Weilheim-Schongau, am Lech bei Kinsau.

Wie nun kommt der kleine Piepmatz zu seiner neuen Wohnung?

Über die Autobahn sind es rund 140 km, aber er hat kein Auto, Motorrad oder E-Bike. Mit der Eisenbahn müsste er die Fuchstalbahn benutzen, die ja bekanntlich keine Passagiere befördert. So wird er wohl – wie es sein Name sagt – am Flussufer laufen müssen (siehe Foto): an der Isen von Dorfen bis Erharting und bei Neuötting in den Inn, dann zur Donau: Passau ➞ Deggendorf ➞ Regensburg ➞ Ingolstadt ➞ Marxheim/Donau in den Lech bis Kinsau, eine Reise von ungefähr 650 km.

Die Kiesfläche wurde vorher noch von Fichten befreit – das wird er dann wohl zukünftig selber tun müssen. Aber man kann nicht alles haben.

Wer ihn auf seiner weiten Reise zufällig treffen sollte, möge ihm Insekten, Spinnen oder kleine Krebstiere und Weichtiere als Brotzeit spendieren.

Rolf-Werner Podlewski, Penzberg

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