Mensch – woher, wohin?

Sind wir die Weiterentwicklung der Darwin’schen Affenlinie in aufrechter Haltung? Lassen wir deshalb alles bedenkenlos aus unseren Händen fallen, wo wir gehen und stehen, weil die Banane im Urwald ja sicher kompostiert? Oder sind wir die zahlreichen Nachkommen Abrahams mit den Ideen, wie in den Büchern der Juden, unserem »Alten Testament«, beschrieben?

Intelligenz wurden bei beiden, Mensch und Tier, entdeckt. So war eine Elefantenherde so schlau, dass sie tagsüber nur bis an die Sicherheit bietende Schutzgebietsgrenze wanderte und erst in der Nacht durch ungeschütztes Gelände in ein anderes Schutzgebiet wechselte. Rehe wurden in Holzkirchen wieder zu Wiesenweidetieren, weil man sie nur noch im Wald schoß.

Der Mensch hat sich auch immer neue »Weidegründe« erobert – vom Nomaden, der im Grasland wandernd, Grassamen als Nahrung erntete und durch Auswahl zu Getreide weiterentwickelte, bis zum Jäger am Grillfeuer, der heute noch zur Umsatzsteigerung für die Viehhändler als Vorbild dient. Zum Überleben im Winter wurde das Räuchern und Einsalzen von Fisch und Fleisch bis zum heutigen Käselaib entwickelt.

Für die immer wieder auftretenden »mageren Jahre« zeigte der biblische Josef in Ägypten an einem Traum des Pharao, das man vorsorglich in den guten Jahren Getreidereserven anlegen sollte. Schon da begann der Handel mit den entbehrlichen Überschüssen dorthin, wo Mangel herrschte – in Josefs Fall zu seinen Brüdern, obwohl sie ihn als Sklave nach Ägypten verkauft hatten.

Heute ist das System des Handels weltweit hochentwickelt. Wir produzieren extra Überschüsse und geben sie denen, die mehr dafür zahlen, nicht den verhungernden Mitmenschen. Der tierische Drang nach neuen »Weidegründen« drückt sich seit Langem in Kämpfen um Erdöl- und Gaslagerstätten aus, weil sie mit ihrer Energie unserer Hände Arbeit leichter machen. Weltweit wirksam sind wir durch die Ideen in Erfindungen der letzten Jahrhunderte geworden. 

Da stellt sich die Frage, woher die wirklich neuen Ideen kommen, auch wenn man die Spanne zwischen Ghandis Friedensmission und Trumps Chaos sieht. Manche heutige Wissenschaftler sagen schon, sie wären wie Gott, obwohl sie sonst wenig von ihm halten. Aus unserer Gehirnmasse allein, die nach wenigen Minuten Sauerstoffmangel nichts mehr weiß, kommen sie auch nicht direkt.

Über eine Sache schlafen, bringt manchmal in der Früh schon den »Aha«-Effekt der guten Idee. Dazu muss man aber schon »wach« sein, um die »Antwort« zu empfangen. Wer ein Geschenk an die Haustüre geliefert bekommt, muss ja wenigstens hingehen, die Tür aufmachen und es in Empfang nehmen. Der Frage nach dem »Warum?« nachzugehen, ist laut dem Dalai Lama seine beständige Aufgabe.

Es gibt wohl im Kosmos sowas wie eine »Cloud« im Computerbereich, die für alle Fragen auch eine Antwort hat. Aus welcher Ecke die »Cloud« bzw. die Antwort kommt, hängt am Fragesteller, »wessen Geistes Kind« er ist. 

Man kann etwas schenken, um unbemerkt Not zu lindern oder auch, um ein Spenderfoto in der Zeitung zu platzieren. Das eine ist einfach Liebe, das andere ein Geschäft mit der Liebe. 

Nach der jüdischen Thora erwarteten die weisen Schriftgelehrten vor etwa 2000 Jahren den Erlöser, den Messias, die Mensch gewordene Liebe. Da aber in Jesus einer gekommen war, der sie nicht von den Römern befreite und nicht die Macht der mächtigen Pharisäer stärkte, lehnten sie ihn – die göttliche Liebe – ab und überließen ihn der Hölle. Diese hatte ihre Freude daran, ihn bis zum Tode leiden zu lassen. (Siehe OHA: »Jüdischer Leidensweg«) 

In allen heutigen Krisengebieten, in Syrien, der Ukraine oder Israel wird maximales Leid bis zum Tod erzeugt. Hitler hatte einem der größten Höllenfürsten die »Tür« geöffnet und seine Gefolgschaft ergoss sich über die ganze Welt. In jedem von uns, selbst jetzt beim Lesen, findet der Kampf der geistigen Welten als Ideengeber statt: Wir sind immer gefordert zu erkennen, welcher Art die Ideen sind, die uns jeweils kommen.

Die häufig auftretenden Entrüsteten dienen auch nicht dem Frieden. Sie sind erst befriedigt, wenn der Täter getötet ist, auch wenn das für die Opfer noch schlimmeres Leid bedeutet. Wo stehen da unsere neuen Politiker?

Genügt es ihnen, sich rechnerisch in der Übermacht zu sonnen und Geld im Überfluss verteilen zu können? Wäre es nicht mehr Volksnähe, wenn Ministerämter auch an die großen anderen Wählergruppen gehen würden, um die dort deutlich formulierten Nöte der Wähler zu lindern? 

Im bisherigen Kampf der Herdenführer werden die Wählerbedürfnisse mit Füßen getreten – immer flachere Kompromisse ausgehandelt. Der Kampf »gegen« etwas fasst das Bild des Gegners genau ins Auge und erzeugt ihn erst. Das Angstbild wird Wirklichkeit. Die Mehrheiten der Demokratie sind die Wähler, die Geldgeber sind am Schluss die wenigeren.

Dazu müssen wir alle erst erkennen, welche Kräfte da wirklich unsere Ideen lenken und dass am Schluss die Liebe siegt, auch wenn deren zugelassenes Training hin zur Liebe etwas streng ist. Unsere mangelnde Nächstenliebe erfordert das, um tatsächlich zu Kindern Gottes zu werden. (Siehe OHA: »Polarisierung – der (Um)Weg zur Einheit«)

Roland Brendel, Weilheim

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