Während in Kanada riesige Waldbrände wüten, deren Rauchwolken in weiten Teilen des Landes bis in die USA hinein die Luft verpesten und sogar bis Deutschland ziehen, frönt man in der alpenländischen Region dem »Rauchtum« Sonnwendfeuer. Früher wurde dafür ausschließlich Restholz und Abfallholz verbrannt und die Holzstapel waren noch überschaubar.
Doch findet schon seit vielen Jahren ein regelrechter Wettbewerb statt. Jede Gemeinde möchte das größte und beeindruckendste Sonnwendfeuer veranstalten. Weil es dafür nicht genügend Rest- und Abfallholz gibt, wird jetzt schon der Wald verbrannt.
Symptomatisch für diese Perversion ist das Sonnwendfeuer in Iffeldorf am 21. Juni 2025. Wie auf den von mir gemachten Fotos zu erkennen ist, wurden 60 Baumstämme mit 3,5 bis 4 Meter Länge und einem Durchmesser bis 50 cm gestapelt. Sie wurden mit einem Tieflader antransportiert und mithilfe eines Krans aufgeschichtet.
Ich habe errechnet, dass es sich um ca.18 bis 20 cbm kostbares Nutzholz handelt, das als Fichte zur Zeit mit 40 Euro pro cbm gehandelt wird. Damit könnte ein Haushalt 2 bis 3 Jahre lang einen Kaminofen oder Kachelofen beheizen. Wie ich inzwischen erfahren habe, wurde auch in anderen Gemeinden kostbares Nutzholz für das inzwischen zur Perversion ausgeartete Event Sonnwendfeuer abgefackelt. Die Stapel sollen dort noch wesentlich höher als die ca. 8 Meter in Iffeldorf gewesen sein.
Da wird seit Jahr und Tag vor der schon längst stattfindenden Klimakatastrophe gewarnt und es werden internationale Klimakonferenzen mit tausenden Teilnehmern veranstaltet. Wie das Beispiel Sonnwendfeuer zeigt, ist das alles für die Katz. Die Menschheit bringt sich zielstrebig um die Ecke.
Hans Neuber, Iffeldorf
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