Maut & Infrastruktur – der Start zur Kfz-Steuererhöhung

Foto: Bernhard Maier

Bernhard Maier

Dobrindts Manipulationen dienen einer Straßenprivatisierung

Wozu wurde die elektronische Erfassung bei der Einführung der Lkw-Maut auf Autobahnen mit großem technischen Aufwand eingeführt?

  • Ab 2005 sind bisher 3 600 Maut-Terminals auf 12 800 km Bundesautobahnen (BAB) und 2 300 km autobahnähnlichen Bundesstraßen sowie 300 Maut-Autobahnbrücken in Betrieb.
  • Betreiber ist die Firma Toll Collect (= Telekom, Daimler, Cofiroute), die einmalig über eine Viertelmilliarde und jährlich 134 Millionen Euro aus der Bundeskasse dafür erhält.
  • Geplant sind 600 Kontrollsäulen an 40 000 km Bundesstraßen (ab 2018), zum Teil sind diese schon für den Probebetrieb installiert, z. B. in Farchant.

Tatsache ist: Diese Mauterfassung ist kostenintensiv und ein bürokratisches Monster. Vignetten-Lösungen ohne großen technischen Aufwand sind kostengünstiger für alle.

  • Dobrindt beharrt auf ein eigenes Unternehmen für Bau und Unterhalt von Bundesfernstraßen.
  • Langfristig gesehen wollen CDU/CSU und auch die SPD (?) die Autobahnen und evtl. auch manche Bundesstraßen mit der Gründung einer Infrastruktur-Gesellschaft, einem privatrechtlichen Unternehmen, mit 50,1 % Bundes- und 49,9 % privater Beteiligung (siehe Spiegel Online) teilprivatisieren.
  • Laut Bundesrechnungshof sind bisher bei Öffentlich-Privaten Partnerschaften (ÖPP) höhere Kosten beim Straßenbau entstanden als bei staatlichen Baumaßnahmen.
  • Wer bestimmt danach die Höhe der »Infrastrukturabgabe« und der Kfz-Steuer für deutsche Bürger/innen?

Der Maut-Vorschlag der CSU ist Selbstzweck für Stammtische und führt zu Kostensteigerungen für deutsche Pkw-Besitzer! Macht die SPD diesen Schwachsinn mit?

Besser wäre es, eine Lkw-Maut auf allen (deutschen) Straßen einzuführen, um die Schadensverursacher zur Kasse zu bitten und einen Teil des Schwerverkehrs – auch mit Verzicht auf Gigaliner – wieder auf die Schiene zu bekommen, um damit das Straßenverkehrsaufkommen zu reduzieren.

Bernhard Maier, Peiting
Print Friendly, PDF & Email

Schreibe einen Kommentar

Bitte bleiben Sie sachlich. Beiträge mit beleidigenden oder herabwürdigenden Inhalten oder Aufrufen zu Straftaten werden ebenso gelöscht wie solche, die keinen Bezug zum Thema haben. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht!

Es wird Ihr Vorname, Nachname und Wohnort veröffentlicht. Straße, E-Mail-Adresse und Website bleiben unveröffentlicht.