MOBILFUNK: Höchst gefährlich oder ganz harmlos?

Bei der Beschäftigung mit den Thema Mobilfunk gibt es einiges, was mir besonders auffällt. Offensichtlich ist eine Annäherung zwischen Befürwortern und Kritikern dieser Technologie nicht möglich. Es sind zwei völlig unterschiedliche Informationswellen, die mir entgegenschlagen, wenn ich mich über die Auswirkung von Mobilfunkstrahlung informieren möchte. Und dieser Eindruck hat sich bei mir seit geraumer Zeit immer stärker verfestigt.

Die Verfechter der 5G-Mobilfunktechnik behaupten euphorisch, dass »physische Objekte« durch diese Errungenschaft mithilfe kostengünstiger Computer-, Cloud-, Big Data-, Analyse- und Mobile-Technologien Daten austauschen und erfassen können. Und dabei ist dann nur noch minimales menschliches Eingreifen erforderlich. In dieser hypervernetzten Welt könne dann alles zwischen den verbundenen Objekten aufgezeichnet, überwacht und angepasst werden. „Die physische Welt trifft auf die digitale Welt – und sie arbeiten zusammen“, heißt es. Aber wollen wir wirklich ein solches Netzwerk »physischer Objekte« und eine solche Art der »Überwachung«? Diese neuartige Entwicklung wird auch als »Internet der Dinge« bezeichnet. Sie ist jedoch bei den Kritikern höchst umstritten.

In einer kürzeren, überschaubaren Zusammenfassung will ich versuchen, einige Erkenntnisse der Kritiker darzustellen. Prof. Dr. Klaus Buchner (Experimental-Physiker & ehemaliger ÖDP-Abgeordneter im Europaparlament) spricht und schreibt seit vielen Jahren über die Strahlungsthematik, die seiner Meinung nach gefährlicher ist, als man uns offiziell glauben machen will. Auch bei der im Oktober von der Kompetenzinitiative e. V. organisierten Konferenz in Düsseldorf war die 5G-Mikrowellentechnik ein zentrales Thema. „Der Mobilfunk ist ohne jeden Zweifel gesundheitsschädlich“, sagt Buchner. Er zeigt eine Reihe von Reaktionen auf, die durch Funkstrahlung auftreten können. Da gibt es u. a. Schlafstörungen, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen, Nasenbluten, Hautausschlag, Herz-Rhythmus-Störungen, Tinnitus und ein stark beeinträchtigtes Immunsystem. Wer aber mit solchen Symptomen zum Arzt geht, der müsse sich häufig anhören, dass für die Behandlung solcher Beschwerden die psychiatrische Klinik der richtige Ort sei und dass all das nichts mit Funkstrahlung zu tun habe. Zu dieser Argumentation hat Buchner folgende Ergänzung parat: Von der Funkstrahlung seien nicht nur Menschen betroffen, es gebe auch durch Mobilfunkstrahlung entstandene und dokumentierte Baumschäden. Buchner: „Die Bäume haben sicher keine psychischen Probleme, wenn sie eine Antenne sehen.“ Hierzu zeigt er bei seinen Vorträgen eine Reihe von Bildern mit geschädigten Bäumen, die im Einflussbereich der Funkstrahlung stehen.

Maßgeblich bei gesundheitlichen Problemen, so Buchner, sei da eine Vorbelastung, wenn Leute betroffen, zum Teil sogar schwer betroffen sind. Er habe erfahren, dass manche den von der Strahlung verursachten Schmerz nicht mehr aushalten und es werde auch von Selbstmorden berichtet.

In seinen detaillierten Erläuterungen zu Strukturen von Zellen zeigt Buchner mehrere Risiken auf und erklärt, wie Calcium-Kanäle durch Mobilfunk- und WLAN-Strahlung geöffnet werden können. Die Strahlung habe genügend Energie, diese Zellen aufzubrechen. Und selbst bei geringer Strahlung seien Krebsfälle festgestellt worden. Er erwähnt auch die Existenz von sogenannten »freien Radikalen«, die die Erbsubstanz angreifen können und verweist u. a. auf mögliche Schädigungen in der Schwangerschaft. Hierzu richtet Buchner noch einen Appell an alle Mütter: Um Schäden für die Kleinen zu vermeiden, sollten sie ihr eingeschaltetes Handy nicht in den Kinderwagen legen. Auch könne nach seiner Auffassung bereits häufiges Telefonieren von Müttern mit dem Handy in der Schwangerschaft zu Schäden führen. Für diese Erkenntnisse gebe es zwar noch keine harten wissenschaftlichen Fakten, aber die darauf hinweisenden Beobachtungen sollte man sehr ernst nehmen.

Wiesen, Felder und Funkstrahlung am Stadtrand von Landberg am Lech

In weiteren Studien zu den Auswirkungen von Mobilfunk- und WLAN-Strahlung – u. a. im Auftrag der Umwelt- und Verbraucherorganisation diagnose:funk, des NABU Baden-Württemberg und der Luxemburger Umweltorganisation AKUT – kommen Biologen und Umweltwissenschaftler zu dem Ergebnis, dass – neben Pestiziden und dem Verlust von Lebensräumen – auch Mobilfunkstrahlung durch negative biochemische Effekte zu einer Schwächung der Insektenwelt führen kann. Auch der Wissenschaftler und Biologe Dr. Ulrich Warnke stellt fest, dass die Effekte elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder auf Flora und Fauna aus seiner Sicht bisher negiert oder verharmlost wurden.

Hier noch einige Hinweise und Anmerkungen aus den Reden der Kritiker zur 5G-Technologie, die ich mir notiert und zusammengefasst habe:

  • Die 5G-Sender müssen sehr dicht stehen und mit viel Energie auf die Hauswände strahlen. Meistens gibt es drei Strahler.
  • Bei 5G gibt es eine enge Strahlung, die man auch Bleistift-Strahlung nennt.
  • Biologisch wichtig ist der Spitzenwert und dieser ist sehr hoch.
  • In den Grenzwerten kommen nur die Durchschnittsleistungen vor. Mit den Grenzwerten wird somit die wahre Situation verschleiert.

Diese Hinweise sind lediglich eine kleine Auswahl von Erkenntnissen, die in umfangreichen Studien sowie bei Tagungen und Diskussionen im Hinblick auf Strahlungsschäden durch Mobilfunk seit Jahren aufgezeigt und veröffentlicht werden und zumindest zum Nachdenken anregen sollten.

Solche Beiträge zu den Kehrseiten der 5G-Technologie und deren Risiken finden nach meiner Erkenntnis allerdings nur ganz wenig Gehör. In den sogenannten »seriösen Leitmedien« habe ich nichts von den hier aufgeführten Erkenntnissen der Kritiker gefunden.

Zu 5G will ich gerne noch einige aussagekräftige Passagen aus dem »Mainstream« zitieren:

  • „Und was ist mit der 5G-Technologie? Die bringt nicht nur ganz neue Übertragungsgeschwindigkeiten, sondern auch neue Frequenzen. Und damit weitere Sendemasten beziehungsweise Basisstationen. An den elektromagnetischen Feldern und ihren biologischen Wirkungen ändert sich nach BfS-Einschätzung durch 5G nichts.“ (Münchner Merkur, 15.07.2022)
  • „Mehr Sendemasten verbessern eher den Empfang, die Sendeleistung – und damit die Strahlung – des Handys sinkt. Aus Sicht des Bundesamtes für Strahlenschutz stellt die 5G-Nutzung also kein Risiko dar.“ (Münchner Merkur, 15.07.2022)
  • Handy-Strahlung wirkt nicht auf Hirnaktivität ein
    „Zudem widmet sich die Forschung noch weiteren Aspekten der Mobilfunk-Technologie. Etwa der Frage, ob das Smartphone Auswirkungen auf die Hirnaktivität und die Qualität des Schlafs hat. Wer über Schlafstörungen klagt, weil das Handy in der Nähe liegt, sollte laut Julia Ketteler (BfS) andere Faktoren wie Lichteinflüsse oder Stress in Betracht ziehen.“ (»Volksfreund« Trier, Nachrichten für die Region vom 20. Juli 2022)
  • „Nach heutigem Kenntnisstand sieht das BfS (= Bundesamt für Strahlenschutz) allerdings keinen Zusammenhang zwischen Mobilfunknutzung und etwa dem Risiko, an einem Gehirntumor zu erkranken. Die Behörde bezieht in ihre Risikoeinschätzung nach eigenen Angaben mehr als 1000 wissenschaftliche Publikationen mit ein.“ (DIE WELT, 27.07.2022)

Lichtblick am Horizont

Als Lichtblick am Horizont habe ich zum Abschluss meines Artikels noch ein Beispiel gefunden, das auch Prof. Buchner in einer Diskussion erwähnt hat. Ja, es gibt noch Länder – wie z. B. die Schweiz –, die sich bemühen, die Funkstrahlung radikal zu reduzieren. Prof. Buchner erwähnt in diesem Zusammenhang die Stadt St. Gallen. Dort gab es das Problem, dass die Bürger die Funkstrahlung enorm heruntersetzen, gleichzeitig aber eine höhere Datenrate haben wollten. Das erste, was sie gemacht haben, war, die Bedingung streichen, dass man in den Wohnungen seine Daten durch den Handyfunk von außen bekommt, also die technische outdoor-indoor Versorgung. Die Leute, die im Haus telefonieren und/oder Internet haben wollen, sollten dies doch übers Glasfaserkabel machen. Das habe eine höhere Datenrate, ist besser und nicht schädlich, so Buchner. Allein dadurch wurde die Strahlungsleistung enorm reduziert. Zusätzlich hat die Stadt durch ein Mikrozellen-Netz anstatt den Ausbau von Makro-Antennen die Sender optimiert. Die Schweizer haben einen Grenzwert für hochfrequente elektromagnetische Strahlung von 95 000 Mikrowatt/m², der deutsche Grenzwert liegt mit 10 Millionen Mikrowatt/m² weit darüber. Daran sieht man deutlich, was möglich wäre.

Abschließend noch eine aufschlussreiche Bewertung dieser Diskrepanz durch das Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU): „Die deutschen Grenzwerte von 10 000 000 Mikrowatt/m² sind zu hoch. Sie gelten nur für die Erwärmung von Gewebe und Zellen, beruhen auf technischen, betrieblichen und wirtschaftlichen Kriterien und stützen sich nicht auf medizinische oder biologische Erkenntnisse.“

Sigi Müller, Schongau

Print Friendly, PDF & Email

1 Kommentar

    • Roland Brendel, 82362 Weilheim auf 22. Januar 2023 bei 16:59
    • Antworten

    5G – Wellen, ganz nah
    Elektromagnetische Senderwellen treffen in Mensch, Natur und Erde auf Atome. Die sind ebenso elektromagnetische Feldverdichtungen. Gleiche Magnetpole stoßen sich ab, ungleiche ziehen sich an. Die Wechselstromwellen schubsen also unsere Atomteilchenfelder beständig hin und her.
    Je höher die Frequenz, desto öfter, bei 5G am höchsten. Auf dem Weg vom Sendemasten wird die Energie verbraucht. Atome der feuchten Luft bremsen, feuchte Bäume leiten zur Erde ab, dichte Wandstrukturen verzehren mehr.
    Näher und ungebremster sind WLAN-Felder aus der Fritzbox und dauernd körpernah getragenen Empfangsgeräten ebenso.
    Die Störung unserer Atomstrukturen führt von seelischen Störungen über Stimmungsschwankungen, die Zerstörung des genetischen Zell-Codes, damit falschem Zellwachstum bis hin zur groben Explosion der Zell-Strukturen. Dies wird bei der Haltbarmachung der Milch angewendet. Der dadurch entstehende Genschrott der Laktose ist Gift für die Milchsäure-Bakterien, die sonst Sauermilch machen würden. Durchfall rettet die Darmflora, Kopfweh oder schlechte Knochenbildung können Zeichen für schlechte Bausteine sein. Wir sollten sie uns nicht zu oft nahe bringen.
    Sehr nahe sind uns die Magnetfelder der Erde. Sie entspringen der 10 000 Kilometer dicken Eisen-Lava-Kugel, deren oben schwimmenden Schlacken unseren Lebensraum bilden. Bewegen wir uns darin, entsteht wie beim Fahrrad-Dynamo Energie wie Licht. Bei viel Bewegung draußen spüren wir das wohltuend. Im Auto, dem Faradayschen-Blech-Käfig, ist kein Magnetfeld, also kein Gewinn.
    Noch mehr magnetfeldwirksam, körperwirksam sind die Ausstrahlungen unserer Gedanken, spürbar ob bei weichen Knien oder Herzensfreude. Die beweglichen Atomstrukturen formen sich und unseren Körper, der das ausstrahlt.
    Wir sollten also die von außen kommenden Magnetfelder ebenso beachten, wie die von innen.
    Deshalb meinte Jesus wohl: „Nicht was in euch hineinkommt, vergiftet euch, sondern was aus euch herauskommt.“ Industrieprodukte ausgenommen!?
    Roland Brendel, Hochfrequenzingenieur,
    Weilheim

Schreibe einen Kommentar zu Roland Brendel Antworten abbrechen

Bitte bleiben Sie sachlich. Beiträge mit beleidigenden oder herabwürdigenden Inhalten oder Aufrufen zu Straftaten werden ebenso gelöscht wie solche, die keinen Bezug zum Thema haben. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht!

Es wird Ihr Vorname, Nachname und Wohnort veröffentlicht. Straße, E-Mail-Adresse und Website bleiben unveröffentlicht.