Pflegekräfte unter Druck – Kreisrät_innen der Partei DIE LINKE positionieren sich

Erst wurde geklatscht und die Pflegekräfte waren die Held_innen der Nation! Folgt jetzt die Klatsche und Held_innen werden zu Querdenkern und Bösewichten abgestempelt?

Nachdem Ministerpräsident Söder mit der Forderung nach einer Covid-Impfpflicht für Pflegekräfte das Pflegepersonal weiter unter Druck gesetzt hat, positionieren sich LINKE Kreisrät_innen in Bayern ebenso wie der Bayerische Landespflegerat ganz klar gegen eine Impfpflicht.

Wir wollen in unseren Landkreisen gut funktionierende Krankenhäuser, in denen Pflegekräfte, fair bezahlt, gerne, mit hoher Fachkompetenz und ebenso hoher Würdigung arbeiten können. Die Pflegekräfte sind bereits mit jahrelanger Nachtarbeit im Schichtdienst, schlechter Bezahlung und den aktuellen Bedingungen unter Corona mehr als genug belastet. Der psychische und moralische Druck, unter dem derzeit viele zusätzlich leiden, ist unzumutbar. Für viele wäre ein Impfzwang ein weiterer Grund, den Beruf zu verlassen und es besteht die Gefahr, dass sich der Notstand dadurch weiter verschärft.

Die Kreisrät_innen sehen in der Covid-Impfung einen wichtigen Baustein zur Überwindung der Pandemie. Deshalb unterstützen sie den bevorzugten Zugang zu Aufklärung und Impfstoffen für medizinisches Personal vollumfänglich.

Skepsis und Angst kennt jeder. Allen Bürger_innen ist es erlaubt vorsichtig und abwartend zu sein. Angst und Skepsis beseitigt man nicht mit Zwang, sondern mit Aufklärung und positiven Erfahrungen. Unnötiger Zwang stiftet Unruhe und spaltet die Gesellschaft!

Aus Freude, Leidenschaft, Engagement und Liebe zu ihrer Berufung nehmen Pflegekräfte teils schlechte Arbeitsbedingungen, Personalunterbesetzung, viele Überstunden in Kauf und geben menschenmögliches für ihre Patient_innen, aber daraus zu folgern sie möchten auf die Selbstbestimmung über ihren Körper verzichten, ist eindeutig zu viel.

Eine Impfung dient mehr dem Eigenschutz und weniger dem Fremdschutz und bleibt dennoch ein Thema, über das jeder Mensch individuell, frei und selbstbestimmt entscheiden soll. Einschränkungen für das Berufsleben oder das öffentliche Leben für Ungeimpfte kommen einer Impfpflicht gleich und sind abzulehnen.

Gebt allen, die noch nicht überzeugt sind und noch etwas abwarten wollen die Zeit, um frei und ohne Zwang zu entscheiden.

Marlene Ottinger, Ebersberg
Michael Beuckert, Ansbach
Sebastian Englich, Bad-Tölz-Wolfratshausen
Joseph Höpfner, Bamberg
Manfred Seel, Donau-Ries
Markus Pflüger, Eichstätt
Florian Baum, Erding
Dr. Guido Hoyer, Freising
Albert Schindlbeck, Freising
Rolf Walther, Garmisch-Partenkirchen
Andreas Neubauer, Starnberg
Peter Maier, Weilheim-Schongau

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