Wenn zwei das Gleiche tun … ist es noch lange nicht dasselbe!

Von »wahren Deutschen«, Flüchtlingen und Ministern

Was man in diesen Wochen immer wieder erleben kann, ist mit der alten Redewendung in der Titelzeile wohl zutreffend beschrieben: Da werden tatsächliche – oder auch nur vermutete – »Ungeheuerlichkeiten«, begangen von Flüchtlingen und Migranten, als Beweis für den Untergang des christlichen Abendlandes zitiert – so, als ob es sich bei den »wahren Deutschen« ausschließlich um Musterknaben handeln würde.

Da wird z. B. auf PEGIDA-Kundgebungen empört von (angeblichen) »sexuellen Übergriffen« in den überfüllten Flüchtlingsunterkünften berichtet – während die zu Dutzenden begangenen sexuellen Belästigungen in den überfüllten Zelten des Münchner Oktoberfestes in aller Regel unerwähnt bleiben, allenfalls in die Statistik eingehen und es bis zu einer Randnotiz im Lokalteil der »SZ« bringen.

Da beklagen Anwohner lauthals die Müllberge in der Nähe der Flüchtlingsheime und lösen damit ein vielfältiges Echo bei Politikern und Teilen der Bevölkerung aus, während es die Öffentlichkeit inzwischen als normal ansieht, dass z. B. das Naherholungsgebiet Flaucher an der Isar, in der Münchner Innenstadt, am Ende eines Sommerwochenendes einer Müllkippe gleicht. Und dort pflegen sich keine »Asylantenhorden« aufzuhalten!

Da geißelt der Innenminister in der abendlichen »Tagesschau« die mangelnde Hygiene der Flüchtlinge, weil diese die viel zu wenigen Toiletten für viel zu viele Menschen (angeblich) nicht sauber halten, während jede zweite Toilette in einem normalen ICE entweder nicht funktioniert oder unzumutbar verdreckt ist – woran auch in den seltensten Fällen ein Flüchtling schuld sein dürfte.

Und noch eine Geschichte passt ins Bild: Da verbrennt der bayerische Minister für Landwirtschaft und Forsten, Helmut Brunner, unter erheblicher Rauchentwicklung  Unmengen von Gartenabfällen und (Presseberichten zufolge) auch eine Matratze. Anschließend entsorgt er – trotz zuvor amtlich von ihm selbst verkündeter erhöhter Waldbrandgefahr – die Glut im Wald. Ein halbes Dutzend Feuerwehren und 22 Feuerwehrleute müssen anrücken, um zu löschen. Folgen für den Minister: Ein Verwarngeld in Höhe von 35 Euro wegen Störung der Feiertagsruhe! Die Kosten für den Feuerwehreinsatz trägt die Gemeinde, weil „der Minister schon genug geschädigt“ sei. Man stelle sich einmal vor, ein afrikanischer Migrant hätte an einem deutschen Feiertag in einem deutschen Wald gezündelt und die deutsche Feuerwehr auf Kosten des deutschen Steuerzahlers bemüht! Ein gefundenes Fressen für PEGIDA & Co, darauf verwette ich ein OHA-Abo!

© Pfeffer Hubert

© Pfeffer Hubert

Print Friendly, PDF & Email

Schreibe einen Kommentar

Bitte bleiben Sie sachlich. Beiträge mit beleidigenden oder herabwürdigenden Inhalten oder Aufrufen zu Straftaten werden ebenso gelöscht wie solche, die keinen Bezug zum Thema haben. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht!

Es wird Ihr Vorname, Nachname und Wohnort veröffentlicht. Straße, E-Mail-Adresse und Website bleiben unveröffentlicht.