Wird Corona instrumentalisiert, um Digitalisierung voranzutreiben?

Bundes-Verkehrsminister und Bundes-Umweltministerin auf gemeinsamer Werbetour für 5 G – Wissenschaftlicher Dienst des Europarlaments klärt dagegen die Europa-Abgeordneten über gesundheitliche Risiken von 5 G auf

Seit Wochen ist die mediale Berichterstattung auf das Krisenthema Corona fokussiert. Die Informationsflut ist gewaltig, ob auf gedrucktem Papier oder im Netz. Psychologen geben ihre Expertisen zu Hamsterkäufen von Klopapier zum Besten und Virologen geben Ratschläge zum Selbst- und Fremdschutz. Ärzte und Pflegekräfte beklagen unisono den für sie verheerenden Mangel an Schutzausrüstung.

Es sind schwere Zeiten, zweifellos. Da gilt es zusammenzuhalten und solidarisch zu sein. Das Einordnen von Informationen kostet zusätzliche Energie und wir werden uns nicht an der Verbreitung von sicherlich zum Teil lesens- und beachtenswerten Informationen beteiligen, die sich in vielfachen Diskussionen um den Ursprung des Virus, seine Gefährlichkeit und die rechtlichen Bewertungen von Ausgangsbeschränkungen usw. niederschlagen. Wir spüren, dass es uns persönlich besser tut, hier mehr Seelenhygiene zu betreiben und nicht alles bewerten zu müssen, was da um uns herum an Meinungen und Theorien sprudelt und um unsere Aufmerksamkeit buhlt.

Wir sehen eher die Gefahr, dass diese Krise dazu instrumentalisiert wird, um die Digitalisierung voranzutreiben. So wird paradoxerweise mehr Schutz vor der Corona-Infektion durch die Anwendung einer Corona-Tracker-App suggeriert, was aber durch gleichzeitige Gefährdung der Gesundheit durch dauerstrahlende Smartphones konterkariert wird. Und für 5 G wird gerade jetzt mit Verweis auf die Krise intensiv geworben.

Bundes-Verkehrsminister und Bundes-Umweltministerin auf gemeinsamer Werbetour für 5 G

In einem Schreiben haben sich Scheuer und Schulze an Städte, Gemeinden und Landkreise gewandt und den zügigen Ausbau von 5 G angemahnt.[1] Gerade die Corona-Krise würde verdeutlichen, wie wichtig eine hochleistungsfähige Infrastruktur und eine durchgehende Erreichbarkeit sei.

Während also im Hochtechnologieland Deutschland Bürger ihre privaten Nähstuben in den Dienst der Allgemeinheit stellen, um in Eigeninitiative dem landauf landab vorherrschenden Mangel an Mundschutz abzuhelfen, konzentriert sich Bundes-Verkehrsminister Scheuer darauf, den Mangel an Flugtaxis zu beheben. Und da bei manchen Herrschaften die Nutzungsmöglichkeiten der analogen Intelligenz tatsächlich erschöpft zu sein scheinen, muss schnellstens künstlicher Hirn-Ersatz her.

Es wird aber auch vor 5 G gewarnt und diesmal an der richtigen Stelle!

Wissenschaftlicher Dienst des Europaparlaments klärt Europa-Abgeordnete über gesundheitliche Risiken von 5 G auf

In einem für die Abgeordneten des Europäischen Parlamentes bestimmten Informationspapier weist der Wissenschaftliche Dienst des Europäischen Parlaments auf die gesundheitlichen Risiken der Mobilfunktechnologie im Allgemeinen und von 5 G im Besonderen hin. Dieses Dokument ist nicht nur eine saftige Watschn für alle Verfechter von »DIGITAL FIRST, BEDENKEN SECOND«, sondern auch ein Weckruf für Mediziner und Wissenschaftler.

So heißt es in dem Dokument: (…) „Die aktuellen Bestimmungen der EU zur Exposition gegenüber drahtlosen Signalen, die Empfehlung des Rates zur Begrenzung der Exposition der Bevölkerung gegenüber elektromagnetischen Feldern (0 Hz bis 300 GHz), sind mittlerweile 20 Jahre alt und sind daher nicht auf die spezifischen technischen Merkmale von 5 G anwendbar.“ (…) 
Mit anderen Worten: Entgegen der Beteuerung von Scheuer und Co. schützen veraltete Grenzwerte keinesfalls vor den Auswirkungen von 5 G, auch wenn diese Behauptung tagtäglich durch Politikermünder runderneuert wird.

Und weiter heißt es: (…) „Der Zugang zur fünften Generation der Drahtloskommunikation und ihrer Vorteile, wie das Empfangen und Senden extrem hoher Datenmengen von einem Gigabit pro Sekunde, könnte beispielsweise für die militärische und medizinische Forschung vorteilhaft sein. Allerdings werden das Militär, Krankenhäuser, die Polizei und Banken vor allem aus Sicherheitsgründen zumindest für ihre wichtigsten Kommunikationsinhalte auch weiterhin drahtgebundene Verbindungen nutzen.“ (…)

Mit anderen Worten: 5 G ist entgegen vielfacher Beteuerungen seitens der Wirtschaftsverfechter nicht sicher! Von industriellen Interessen abhängige Wissenschaftler verharmlosen die Risiken, wohingegen unabhängige Wissenschaftler davor warnen. Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass 5 G die Gesundheit von Menschen, Pflanzen, Tieren, Insekten und Mikroben beeinträchtigt würde und bei 5 G ein vorsichtiger Ansatz angebracht wäre, da es sich um eine nicht getestete Technologie handelt.

Suzanne Sohmer und Werner Funk, Oberammergau


Quellenangaben / Hinweise
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  1. www.demo-online.de/artikel/scheuer-schulze-wollen-5g-skeptiker-ueberzeugen
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