Grabungstechniker am Auerberg

Auerberg Grabungstechniker

Hans Schütz Auerberg Grabungstechniker

Als Überraschungsgast hatte Barbara Zach den »Barden aus Lechbruck«, Hans Schütz, eingeladen. Seinem tiefgründigen Gedicht darüber, warum die Römer vom Auerberg verschwanden, lauschten die Archäobotaniker interessiert und amüsiert – bevor sie dann ebenfalls in alle Himmelsrichtungen Bayerns verschwanden.

Die 25 amtlichen Grabungstechniker des Bay­e­rischen Landesamts für Denkmalpflege (Bodendenkmäler) führten ihre jährliche Fortbildung im Mai 2011 am Auerberg durch. Ihr Thema war: Archäobotanik. Die Leitung hatte Barbara Zach, die das einzige bayerische Labor für Archäobotanik mit Sitz in Bernbeuren führt. Sie organisierte die zweitägige Veranstaltung mit Exkursion auf den Auerberg, bei der Prof. Dr. Günter Ulbert die Grabungstechniken während seiner Forschungstätigkeiten seit den 70er Jahren vorstellte. Zach hatte außerdem Dr. Helmut Kroll von der Uni Kiel als Referent eingeladen, der die ersten archäobotanischen Analysen von Proben der römischen Siedlung auf dem Auerberg durchführte, als es in Bayern noch keine Fachleute dafür gab.

Archäobotanik ist eine Wissenschaft, die die erhaltenen Pflanzenreste in einer Ausgrabung untersucht und eines der vielen Details liefert für die Interpretation und das Verständnis früherer Lebensbedingungen. Eine Rekonstruktion, welche Speisen die Römer auf dem Auerberg möglicherweise daraus kochten, ist im Auerbergmuseum in Bernbeuren auf einem gedeckten Tisch dargestellt. Auch dem Museum stattete die Gruppe einen ausgiebigen Besuch ab. Die nachgewiesenen römischen Pflanzenreste vom Auerberg bezeugen schon in dieser sehr frühen Zeit, ab 12 nach Christus, dass typisch römisches Importobst wie Feigen und Kirschen auf den Berg gebracht wurden. Gewürze wie Koriander und Dill wurden erstmals von den Römern nach Bayern gebracht. Uns sind sie heute selbstverständlich.

smü/bz
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