»Sie kennen Dich! Sie haben Dich! Sie steuern Dich!«

2015_07_siekennendich… so der Titel des Buches, das der Datenanalytiker Markus Morgenroth geschrieben hat. Brennend seien sie an unseren Daten interessiert, so der Autor. Die Geheimdienste würden alles von jedem wissen und digital speichern wollen, so auch ein früherer NSA-Mitarbeiter, der letztes Jahr vor dem BRD-Untersuchungsausschuss zur NSA-Affäre befragt worden ist.

Durch das Verhalten der Bürger, auch in den sozialen Netzwerken, wurden viele Daten freiwillig zur Verfügung gestellt. Durch die Einführung der SmartPhones mit all den zur Verfügung stehenden Apps wird den Datenhungrigen nun ein Daten-Paradies bereitet. Im App-Store z.B. der Fa. Apple sind sogar Tagebuch-Apps zu haben. Da gibt es Apps zur Kontrolle des Blutzuckers oder des Blutdrucks, sogar Apps, mit denen psychisch Kranke ihr Befinden protokollieren sollen. Neben den Daten, die die Nutzer freiwillig geben, gibt das SmartPhone heimlich jede Menge Nutzerinformationen preis. Der britische Fernsehsender Channel 4 hat im Rahmen eines Experimentes herausgefunden, dass SmartPhones unbemerkt Informationen versenden. Das Test-Handy kontaktierte innerhalb von 24 Stunden etwa 350.000 mal 315 Server über das Internet, auch im Standby-Modus, so bei T-online im November 2013 zu lesen.

Das Geschäft mit den Daten

Was sind Daten wert? Kann man diesen Wert beziffern? Im Jahre 2011 wurde der Wert aller Daten der EU-Bürger auf 315 Milliarden Euro geschätzt, 2020 könnte sich dies auf 1.000 Milliarden Euro erhöht haben.[1] Nicht nur mit Daten kann man viel Geld verdienen, sondern auch mit dem Verkauf des natürlichen Spektrums unserer Natur, die die göttliche Schöpfung für die Entwicklung eines gesunden Lebens frei gelassen hat. Jetzt werden Daten durch den Äther gejagt. Das größte Geschäft mit dem Verkauf von Frequenzen ging im Sommer 2000 mit der Versteigerung der UMTS-Lizenzen in Höhe von 50,8 Milliarden Euro über die Bühne. In den letzten Jahren immer wieder und nun auch ganz aktuell wird das »Staatssäckel« mit zirka 5,1 Milliarden Euro aufgefüllt. Am 19. Juni 2015 ging die neueste Versteigerung von Mobilfunk-Frequenzen zu Ende.

»Superwanze SmartPhone«

Wie sehr jeder Bürger über das SmartPhone überwacht werden kann, wird ausführlich in dem Brennpunkt der Verbraucherschutzorganisation Diagnose Funk mit dem Titel »Superwanze Smart-Phone«, der online zur Verfügung steht, dargestellt.

Seit Edward Snowden wissen wir, dass wir überwacht werden. Wofür auch immer. Wir scheinen alle unter Generalverdacht zu stehen. Mit dem Handy bis SmartPhone ist es ganz leicht geworden. Spätestens seit dem Buch des Historikers Josef Foschepoth »Überwachtes Deutschland«, das nach jahrelangen Recherchen 2013 erschien, wissen wir, dass wir alle ganz legal überwacht werden dürfen. Auch das SmartPhone unserer Bundeskanzlerin. Diese hat damit wohl auch kein so großes Problem. Wenn man von Freunden, denen man vertrauen kann, überwacht wird, scheint es nicht so schlimm zu sein. Wofür der NSA-Untersuchungsausschuss? Offensichtlich ist diesem entgangen, dass wir legal überwacht werden. Dass alles seine Ordnung hat.

Mit der »Superwanze SmartPhone« können wir überwacht werden und sind gleichzeitig durch diese Technologie im Bereich der umwelt- und gesundheitsschädlichen Mobilfunkstrahlung. Die Versteigerung zusätzlicher Mobilfunk-Lizenzen gehört jedoch zu den zentralen Maßnahmen der »Digitalen Agenda«, die das Bundeskabinett am 20. August 2014 beschlossen hat. Der Schutz der Gesundheit der Bürger durch schon lange von Wissenschaftlern und Ärzten geforderte Vorsorgemaßnahmen sowie der Schutz der Umwelt sind offensichtlich nicht von Interesse. Weil ein Anderes dahinter steht? Das Ziel des digitalen Zeitalters, alles mit allem zu vernetzen, jeden Bürger am digitalen Zeitalter teilhaben zu lassen, bis hin­ein in jeden Bereich unserer Gesellschaft,  erinnert eher an »George Orwell 1984« … Der »Intelligente Stromzähler«, mit dem man die geschauten Fernsehprogramme herausfinden kann; die selbst startende Waschmaschine; der Kühlschrank, der uns mitteilt, was fehlt; der durch das SmartPhone gesteuerte Kochtopf; die WLAN-Barbiepuppe, die Gesprochenes aufnimmt und an wen auch immer weiterleitet; der Fernseher, der Gespräche aufnimmt; die Windel, die über das SmartPhone der Mami mitteilt, dass sie voll ist usw.

Schier unendlich sind die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters geworden. Und meistens gehen sie einher mit gesundheitsschädlicher Mikrowellenstrahlung. Aber: Ist es wirklich das, was wir brauchen? Ist es das, was uns zum Glücklich-Sein fehlt? Brauchen wir wirklich freies WLAN immer und überall, um mit der »Cloud« in Verbindung zu sein? Mit dem man sogar unabhängig von Handys die Anzahl von Personen auf Plätzen und in Häusern zählen kann? Ist der gesundheitliche Preis hierfür gerechtfertigt? Mehr als 40 internationale Studien belegen allein das gesundheitliche Risiko durch WLAN-Strahlung![2]

Die »Digitale Agenda« der Bundesregierung hat sich u. a. eine digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung zum Ziel gesetzt. Effektiver und sicherer soll es werden, damit eine sichere Regierungskommunikation gewährleistet ist. Angesichts des aktuellen Hacker-Angriffs auf die Computer des Bundestages und weltweit kann man nur den Kopf schütteln.

Foto: Anke Kern

Anke Kern

Wem nützt der Datenwahn?

Was steckt wirklich hinter dem Datenwahn von Konzernen, Behörden und Geheimdiensten? Warum wird nicht konsequent in die zukunftssicheren, umwelt- und gesundheitsverträglichen Glasfaser-Leitungen investiert, sondern der Schwerpunkt auf Mobilfunk/Mikrowellentechnologie gelegt?

Warum nur verschweigen die Medien grundsätzlich die internationalen Appelle von Wissenschaftlern und Ärzten, die auf die Gesundheitsgefahren der Mobilfunk-Technologie hinweisen? Wer hat vom aktuellen Wissenschaftler-Appell an die UNO und die WHO in der Tageszeitung gelesen oder in der Tagesschau gehört?[3] Was für ein Spiel wird hier gespielt? Steht der Gewinner schon fest?

Anke Kern, Kempten

 

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