Briefwechsel zwischen Alexander Dobrindt und Irmgard Schreiber-Buhl

Alexander Dobrindt

Alexander Dobrindt

Briefwechsel im Mai zur Zukunft der Atomenergie

Sehr geehrte Frau Schreiber-Buhl,

für Ihre E-Mail danke ich Ihnen.

Union und FDP haben in der Koalitionsvereinbarung beschlossen, dass wir die Erneuerbaren Energien konsequent ausbauen und die Energieeffizienz weiter erhöhen werden. Unser Ziel ist es, dass die Erneuerbaren Energien künftig den Hauptanteil an der Energieversorgung übernehmen. Auf diesem Weg werden in einem dynamischen Energiemix die konventionellen Energieträger kontinuierlich durch alternative Energien ersetzt.

Wir werden noch in diesem Jahr ein Energiekonzept vorlegen, das szenarienbezogene Leitlinien für eine saubere, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung formuliert. Dieses Konzept wird derzeit erarbeitet.

Eine Entscheidung darüber, wie der künftige Energiemix aussieht und insbesondere wie lange die Kernenergie als Brückentechnologie in einem Energiemix genutzt wird, wird auf der Grundlage dieses Konzepts zu entscheiden sein.

Grundlage für eine Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke ist und bleibt die Einhaltung der strengen deutschen und internationalen Sicherheitsstandards.

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Dobrindt MdB

 

Irmgard Schreiber-Buhl

Irmgard Schreiber-Buhl

Sehr geehrter Herr Dobrindt,

die Energiewende ist in vollem Gange: Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromproduktion beträgt heute schon 16 Prozent – und wächst rasant weiter. Bis zum Jahr 2050 sind 100 Prozent möglich.

Diese Ausbaudynamik macht sowohl längere Laufzeiten für Atomreaktoren als auch neue Kohlekraftwerke überflüssig. Statt weiter große Mengen Strom zu exportieren, müssen die sieben ältesten, besonders unsicheren Atomkraftwerke und der Pannenreaktor Krümmel sofort vom Netz.

Atomkraft ist eine Blockade- und keine Brückentechnologie: Sie verstopft zunehmend die Stromnetze und blockiert den Ausbau der Erneuerbaren. Sie birgt ein unkalkulierbares Unfallrisiko und bürdet tausenden Generationen tödlichen Atommüll auf.

Deshalb frage ich Sie als Abgeordneten aus meinem oberbayerischen Wahlkreis: Werden Sie von der Regierung einen Verzicht auf längere AKW-Laufzeiten verlangen und ggf. im Bundestag gegen diese stimmen?

Falls Sie dafür stimmen sollten, wären Sie bereit, mehrere Fässer mit Atommüll auf Ihrem Grundstück in Peißenberg zu lagern?

Wären Sie dafür, dass in unserem schönen Pfaffenwinkel ein Endlager eingerichtet werden sollte?

Ich freue mich auf Ihre Antworten.

Mit freundlichen Grüßen

Irmgard Schreiber-Buhl
(Förderlehrerin)
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