Fukushima im April – Reaktorruine »irrtümlich« mit radioaktivem Wasser geflutet

In Fukushima überfluten 200 Tonnen radioaktives Wasser den Keller des Kraftwerks. Pumpen, die gar nicht in Gebrauch sein sollten, wurden irrtümlich eingeschaltet. Das Wasser sei hochgradig radioaktiv, so die Betreiberfirma Tepco. Denn es wurde zum Kühlen der Brenn­stäbe verwendet, aber noch nicht gefiltert.

Die Katastrophe gerät immer mehr außer Kontrolle. Mitte April musste die Betreiberfirma Tepco eingestehen, dass 200 Tonnen radioaktives Wasser die Keller der Gebäude auf dem Werksgelände überflutet haben. Irrtümlich wurden Pumpen angeworfen, die gar nicht in Gebrauch sein sollten.

Da das Wasser zum Kühlen der Brenn­stäbe in Block 1 verwendet wurde, sei es hochgradig radioaktiv kontaminiert, so Tepco. Es enthalte mehrere zehn Millionen Becquerel pro Liter, da es noch nicht durch ein System geleitet wurde, das radioaktives Material filtert, so die Betreiberfirma laut der japanischen Tageszeitung Asahi Shimbun.[1]

Das verunreinigte Wasser gelangte unter eine Gruppe von Gebäuden, in denen sich die zentrale Anlage für Abfallverarbeitung befindet.

Chronologie des »Störfalls«

Am Samstag,12. April, entdecken Arbeiter, dass die vier Pumpen in Betrieb sind. Normalerweise werden diese Pumpen verwendet, um den Wasserfluss umzukehren oder das Wasser weiterzuleiten, wenn andere Pumpen versagen.

Am 13. April werden die Pumpen um fünf Uhr morgens abgeschaltet. Allerdings waren bis dahin bereits 200 Tonnen kontaminiertes Wasser in die Untergeschosse geflossen. Da die Pumpen manuell bedient werden müssen, prüft Tepco, ob Arbeiter fälschlicherweise die Geräte in Betrieb genommen haben. Angeblich könne das Wasser aber nicht in den Ozean oder ins Grundwasser gelangen, heißt es.

Doch Tepco geht allmählich der Platz aus, um das kontaminierte Wasser zu lagern. Täglich muss das Unternehmen etwa 400 Tonnen Grundwasser aus den Reaktoren abpumpen, das mit Sondergenehmigung in den Pazifik abgeleitet werden darf.

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten | 15. April 2014

 

Quellenangaben / Hinweise


   (↵ zurück zum Text)

  1. Asahi Shimbun ist nach Yomiuri Shimbun die zweitgrößte Tageszeitung Japans.
Print Friendly, PDF & Email

Schreibe einen Kommentar

Bitte bleiben Sie sachlich. Beiträge mit beleidigenden oder herabwürdigenden Inhalten oder Aufrufen zu Straftaten werden ebenso gelöscht wie solche, die keinen Bezug zum Thema haben. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht!

Es wird Ihr Vorname, Nachname und Wohnort veröffentlicht. Straße, E-Mail-Adresse und Website bleiben unveröffentlicht.