Schongau: Der lange Weg zur Fußgängerzone

Die Schongauer »Autozone« am Marienplatz (Foto: Sigi Müller)

Um die Jahreswende 1994/95 traten die ehrenwerten Ratsdamen und -herren zusammen, einen Beschluss zu fassen, was zu tun sei, damit die Benzinfuhrwerke zu bestimmten Zeiten den historischen Marienplatz nicht mehr passieren. Dabei schien ihnen der Bau eines wie von Geisterhand bewegten, rot-weiß bemalten Rundtürmchens als Sperre für geeignet. Sobald nun mittags die Glocke eins geschlagen hatte, fuhr nun alltäglich das von dem gemeinen Volke »Poller« genannte Bauwerk aus der Straße. Doch manche Benzinkutschen-Lenker verhielten sich, wie es ihr Narrenkopf ihnen eingab: Sie gingen grob mit dem »Saunagel« um, zollten ihm keinen Respekt und fuhren ihn immer wieder über den Haufen. Ignorante Vierbeiner setzten sogar ihr Häufchen oben drauf.

Es wird gemunkelt, dass der Erste Schildbürger-Meister Bräunlich wegen dieser Vorfälle sogar schon seine ihm untergebenen Ratsleute wie immer in seiner Amtsstube nichtöffentlich versammelt haben soll. Dort hätten nun die Schongauer Ratsdamen und -herren zuvörderst den großen Schaden erwogen, aber kein Mittel zu seiner Abwendung gefunden. (…)

Quelle: Auszug aus dem Infoblatt der Alternative Liste Schongau Nr. 19 – September 1995, Seite 4: Aus der Historie der Schildbürger der Stadt Schongau, erzählt von den Geschwistern Grien

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