Deutschland exportiert weiterhin Strom

StromleitungWir hängen nicht am ausländischen Atomstrom

Vor kurzem hat das Statistische Bundesamt festgestellt, dass Deutschland trotz Stilllegung der 8 ältesten Atommeiler immer noch 17 Prozent mehr Strom exportiert als importiert, und damit die Propaganda der deutschen Atomlobby entlarvt. In sämtlichen Medien außerhalb des OHA war in den letzten Monaten unaufhörlich das Klagelied zu hören: Deutschland drohe eine Stromlücke und müsse den fehlenden Atomstrom aus Tschechien und Frankreich importieren.

Besonders dreiste »Rechenfehler« haben die Meinungsmache der Atomindustrie noch befördert. So hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) vorgerechnet, die Stromimporte aus Tschechien im ersten Halbjahr seien um 673 Prozent gestiegen. Dass tschechischer Atomstrom nach den Stilllegungen in Deutschland die Lücken füllen müsse, sorgte für dicke Schlagzeilen und heftige Kritik. Einige Tage später musste der BDEW kleinlaut eingestehen, dass er sich verrechnet hatte und es nur eine Steigerung von 15,7 Prozent gibt. Dieses Dementi war dann aber fast nirgends nachzulesen.

Aufgrund der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamt wird deutlich, dass die Abhängigkeit vom ausländischen Atomstrom ein weiteres Märchen der Atomindustrie ist. Was allerdings oft zur Verschleierung der Fakten beiträgt und die Trickserei der Atomlobby begünstigt, zeigt die folgende Passage der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

»Zwar wird aus Tschechien und Frankreich mehr Strom in die Bundesrepublik eingeführt, als diesen Ländern geliefert wird. Aber auch dafür gibt es Gründe, die nicht ins Wunschbild der Atomkraftfreunde passen: So ist ein Teil der Importe aus Tschechien Windstrom aus Norddeutschland, der über das polnische und tschechische Netz nach Bayern geliefert wird. Und der Strom aus Frankreich ist teilweise Transitstrom für Italien, der über Deutschland und die Schweiz weitergeleitet wird.«

Sigi Müller
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