Wie werden radioaktiv verseuchte Wildtierkörper entsorgt?

WildsauIn der Kreistagssitzung vom 23. September habe ich zum zweiten Mal – wie schon vor einem Jahr – um Aufklärung gebeten, welche Vorkehrungen bei der Entsorgung radioaktiv verseuchter Tierkörper (insbesondere von Schwarzwild) getroffen werden. Aus dem vorliegenden Beteiligungsbericht geht hervor, dass der Landkreis Weilheim-Schongau als Mitglied des Zweckverbands für Tierkörperbeseitigung in Kraftisried dafür auch eine Mitverantwortung trägt.

Abwiegelnde Bemerkungen zur Strahlenbelastung kamen vorwiegend aus den Reihen der CSU. Tenor: Das sei doch kein Thema mehr. Dass die radioaktive Cäsium-Belastung infolge der Tschernobyl-Katastrophe in unserer Region immer noch ein zum Teil erhebliches Ausmaß aufweist, zeigen aber die Ergebnisse, die mir der promovierte Strahlenbiologe Dr. Mühlhölzl von der zertifizierten Messstelle in Wielenbach auf Anfrage mitgeteilt hat. Demnach waren im Zeitraum 27. Juli 2010 bis 27. Juni 2011 von 59 gemessenen Wildschweinen 28 Stück – also knapp die Hälfte – nicht verkehrsfähig. Die Belastung mit Cäsium 137 lag über dem Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm. Die höchste Belastung wurde im Juni/Juli 2011 gemessen: zwei Keiler mit 3276 und 5510 Bq/kg. Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Cäsiumbelastung in unserer Region nach wie vor ernst zu nehmen ist.

„Das ist kein Randthema“, sagte auch Landrat Dr. Zeller. Er hat Herrn Veterinärdirektor Dr. Renner inzwischen beauftragt, meine Anfrage schriftlich zu beantworten. Ich sehe nun dem Ergebnis dieser Anordnung mit großem Interesse entgegen.

Sigi Müller, Kreisrat
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