A wie … ABC

Irmgard Deml, Weilheim

Nein, hier geht es nicht um Vitamine, sondern um Bereiche, die mit diesen Buchstaben beginnen. A steht für APPgehängt[1] eines meiner neuen Worte. Denn so fühle ich mich immer mehr. Diskriminiert, weil ich ganz bewusst kein Smartphone besitze. Die Bequemlichkeit, die viele hinsichtlich APPs empfinden, führt dazu, dass ich bei immer mehr »Dingen« ausgeschlossen bin und vor allem: Sie tötet. Ob durch gesundheitsschädliche Strahlung oder ob jemand auf der Couch liegt, statt sich zu bewegen, was viele Leute krank macht und zu frühem Tod führen kann.

Wissen und Bewusstheit liegen Welten auseinander. So wie ich hörte: „Ich fahre gerne Auto.“ Das mag sein, doch die Zeiten, als wir das unreflektiert machen konnten, sind vorbei. Im Radio auf BR2 war einmal mehr der Urlaubsbericht einer Mutter zu hören, die mit ihren drei Kindern (2, 6 und 8 Jahre alt) auf Mallorca war. Diese Frau berichtete vor einiger Zeit schon von einer USA-Reise mit den Dreien. Und ich frage mich, was das soll: Kleine Kinder schon daran gewöhnen, dass Flugreisen ganz selbstverständlich sind???

Das A steht zudem für APPhängig[1], ein Begriff von ARASHA/Barbara Lexa, denn ganz viele Handynutzer sind süchtig danach und blenden alle damit verbundenen Gefahren aus. Ganz abgesehen von dem exorbitanten Energieverbrauch, der weltweit damit verbunden ist. Von ARASHA und mir gibt es übrigens ein ganz neues Arbeitsheft mit dem Titel »Die Wortschatz-Wirkstatt«, da unsere Worte wirken. Ob so wie beabsichtigt oder anders, darum geht es hier.

Behandlung ist das zweite Thema, das ich hier aufgreife. Eine Schilddrüsen-Operation, bei der ein Stimmband und wohl auch der Kehlkopf verletzt wurden. Kommentar des Arztes dazu: „Das Stimmband ist beleidigt.“ Die notwendige Logopädie bezahlt er nicht. Zudem gelangte bei der OP ein Pilz in die Speiseröhre. Hierzu vier Tage Behandlung im Krankenhaus, dann schon die Entlassung. Nach insgesamt sieben Kilo Gewichtsverlust bei eh schlankem Körperbau. Gesundheits- oder Krankheitssystem, bei dem jeder von uns unterschreiben und so einen Freibrief für eventuelle Verletzungen ausstellen muss?

Ich bin mir absolut sicher, dass die allermeisten Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, dazu beitragen, was sie können, um eine Heilung zu unterstützen. Doch leider gibt es auch etliche, die nur auf Profit schielen. Vor allem wenn es um Lobbyismus geht. So wie Hanns-Werner Hey, Zahnarzt, der in Kirgistan unterstützend wirkte, ebenfalls auf BR2 erklärte. Geräte aus Zahnarztpraxen (EKG, Sonographie, Röntgen, Bohrer, …), die hierzulande jahrelang gelaufen und steuerlich abgeschrieben sind, werden natürlich in Kirgistan freudigst angenommen, da dort unter anderem noch mit schnurbetriebenen Bohrern mit Umlenkrolle gearbeitet worden war. Und Behandlungen ohne Betäubung???

Herr Hey sieht den medizinisch-industriellen Komplex als eines der Probleme, weshalb die Krankheitskosten in Deutschland so hoch gestiegen sind. Sterilisationsgeräte, nach fünf oder sechs Jahren abgeschrieben, tadellos funktionierend, wurden verboten weil das jetzt nur noch mit Computerverbindung sein kann! (Fortschritt???) Eingeschweißte, sterile Handschuhe müssen nach drei Jahren – obwohl immer noch eingeschweißt und steril – bei uns weggeschmissen werden![2]

Doch nochmal zurück zu obengenannter OP: Als ich erfuhr, dass die Person im Krankenhaus ist, rief ich dort an, um zu fragen, wie es ihr geht. Doch dort kann, wie in immer mehr anderen Krankenhäusern, aufgrund neuer Telefonanlagen ein Anrufer nicht mehr direkt mit einem Patienten im Zimmer verbunden werden! (Fortschritt???) Dafür ist ein kranker Mensch dann gezwungen, eine Telefonkarte zu kaufen oder sich ein Handy oder Smartphone anzuschaffen. Ja, geht’s noch? Es gibt etliche, die sich die Selbstbeteiligung bei Medikamenten, geschweige denn bei Behandlungen, Krankenhausaufenthalten, Kuren und so weiter gar nicht leisten können!

C spricht die Legalisierung von Cannabis an. Soweit es genutzt wird, um Menschen, die an Schmerzen leiden, Linderung zu verschaffen: Absolut wichtig! Ansonsten hat das in der Öffentlichkeit nichts zu suchen. Es reichen schon die legalen Drogen Alkohol, Nikotin, Zucker, und, ja auch Koffein, um Süchte zu erzeugen.

Autofahrer, die Cannabis konsumiert haben? Ein ebensolcher operierender Arzt? Flugzeugpiloten, Bus- und Lkw-Fahrer bekifft? Das gab es zwar schon immer wieder mal, doch wie weit ist es im Bewusstsein der Allgemeinheit, dass »unsere« Regierung scheinbar (?) alles daran setzt, möglichst alle Menschen in irgendeiner Form abhängig zu machen. Sei es körperlich und psychisch wie bei Drogen, von Subventionen wie in der Landwirtschaft, statt für faire Preise zu sorgen oder von staatlichen Zuschüssen für Geringverdiener, statt diese ganz einfach steuerlich zu entlasten …

Ja, ja. Große Aufgaben haben wir genauso zu lösen wie die Generationen vor uns. Diese Aufgaben sehen halt »nur« anders aus. Und: Der Wandel hin zum Licht gelingt, wenn wir uns alle einbringen. Also: Informieren, die Ärmel hochgekrempelt und miteinander angepackt!

Irmgard Deml, Weilheim


Quellenangaben / Hinweise
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  1. »Die Wortschatz-Wirkstatt« von ARASHA/Barbara Lexa und Irmgard Deml www.arasha.de
  2. BR2 09.06.2023
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