D wie … denken

Irmgard Deml

Die flapsigen Sprüche »Denken ist Glückssache« und »O Herr, schmeiß Hirn vom Himmel« sind Ihnen vielleicht bekannt. Und sie gehen mir immer wieder mal bei manchen meiner eigenen Aktivitäten oder Passivitäten, Gesagtem und nicht Gesagtem, sowie hinsichtlich dessen, was hin und wieder meine Mitmenschen, vor allem einige unserer sogenannten Volksvertreter an die Öffentlichkeit tragen, durch den Kopf.

Dass der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer die Mehrwertsteuer auf Bahnfahrkarten zumindest für weite Strecken senken möchte, ist lobenswert und wir werden sehen, was im Endeffekt aus diesem Gedanken wird. Im Kostenvergleich zu Flugreisen schneidet die Bahn hier bisher nicht gut ab, was jedoch eher nicht an ihr liegt, sondern daran, dass das Fliegen viel zu billig ist. Billig ist meist nichts, was wir uns tatsächlich leisten können. Für alle Bereiche des Lebens gilt: Qualität ist »Preis«-wert! Und zur Qualität zählen schon lange die Auswirkungen auf die Umwelt. Irgendjemand sagte einmal die weisen Worte: „Heute kennen wir von allem den Preis, aber von nichts mehr den Wert.“

Herrn Scheuers Idee, Elektro-Tretroller auch für Gehsteige zuzulassen, ließ nicht nur mir die Haare zu Berge stehen. Was soll das denn mit den E-Rollern überhaupt werden? Ein Milliardengeschäft! Und hier geht es doch einmal mehr nur darum, uns einzureden, wir bräuchten etwas unbedingt, was im Grunde kein Mensch braucht. Selbstständiges Denken wird vor lauter Gier nach Neuem und nach Bequemlichkeit hintangestellt. Es gibt normale Fahrräder mit x Gängen, die das Fahren erleichtern, und die meisten von uns sind so gesund, dass sie kilometerweit gehen können, ohne einen Schaden davonzutragen. Der menschliche Körper ist sehr effektiv. Was er nicht braucht, baut er ab. Das sehen wir, wenn jemand krank ist, länger liegen muss und dessen Muskulatur schwindet. (Nicht neu ist außerdem der Begriff »Digitale Demenz«. Auch das Gehirn baut ab, wenn es nicht gebraucht wird.) E-Roller gehören weder als Gefahrenquelle auf Gehwege noch als Verkehrshindernis auf die Straße. Jugend- und Schnelligkeitswahn machen vor nichts halt. Abgesehen davon, dass NICHTS, aber auch GAR NICHTS, das in irgendeiner Form Strom (oder Benzin, Gas …) zum Betrieb benötigt, umweltfreundlich ist. Dessen müssen wir uns scheinbar erst wieder bewusst werden. Strom kommt nicht einfach aus der Steckdose, er muss produziert werden. Von wegen Kohle- und Atomkraftwerke et cetera.

Die Fridays for Future-Initiative dazu ist vom Ansatz her zu begrüßen. Nur stellt sich hier die Frage, inwieweit die Kinder und Jugendlichen, die während der Schulzeit demonstrieren, selbst nach ihren Forderungen leben. (Interessant wäre zu sehen, wie viele in ihrer Freizeit demonstrieren würden.) Wie viele von ihnen haben ein Smartphone, das Rohstoffe enthält, deren Förderung Landschaften zerstört und Menschenleben kostet? Wer von ihnen verzichtet der Umwelt zuliebe auf Flugreisen? Und wenn ich sehe, wie viel Müll allein im Umfeld eines Schnellrestaurants verteilt wird, frage ich mich schon, ob das tatsächlich Erwachsene zu verantworten haben. Es kann nicht sein, dass hier auf Eltern und Großeltern gezeigt wird, ohne auch die Eigenverantwortung zu sehen. Was vermutlich viele, aber wohl nicht alle tun. Jedenfalls wünsche ich hier viel Erfolg im Sinne des Erhalts der Schöpfung.

Der »Einfall« des Gesundheitsministers, alle deutschen Staatsbürger*Innen zu Organspender*Innen zu erklären, sofern sie dem nicht explizit widersprechen, degradiert uns Menschen zu Ersatzteillagern für andere. Vermutlich leben die meisten Menschen gerne, sind sehr dankbar, wenn für sie benötigte Spenderorgane zur Verfügung stehen, die entsprechenden Operationen gut verlaufen und sie weiterleben können. Wie bereits im OHA 10/2018 darüber geschrieben, sehe ich selbst dies jedoch sehr kritisch. Wir müssen zudem nicht alles Mögliche von anderen Ländern (Europas) übernehmen.

So wie den nächsten »Aufreger«: Die von Herrn Spahn geplante Impfpflicht. Das wäre eine Missachtung des uns allen gesetzlich zustehenden Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit! Es kann nicht sein, dass Körperverletzung staatlich angeordnet ausgeübt werden darf. Bedenken wir: Was an Stoffen im Körper ist, kann nicht mehr herausgenommen werden und die Auswirkungen im individuellen Organismus kann niemand vorher absehen. Egoismus ist beides: Impfpflicht zu fordern und sie abzulehnen. »Du musst dich impfen lassen, weil …« steht immer das »Du darfst dich nicht impfen lassen, weil …« entgegen. Wer weiß, ob die Anhäufung der modernen »Zivilisationskrankheiten« wie zum Beispiel Altersdiabetes schon im Kindesalter nicht doch mit Impfungen in Zusammenhang steht? Informieren Sie sich sehr gut über beide Seiten, und wenn Sie Angst vor einer Krankheit haben, lassen Sie sich und/oder Ihre Kinder impfen. Ansonsten: Das Immunsystem stärken!

Irmgard Deml, Weilheim

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