Initiative »AU: LebensbAUm«

Dieser Baum kann liegen bleiben.
Eine Aktion von wERDschätzung in der Weilheimer Au.

Foto: Atelier Frank Fischer

Ob durch Schneelast oder Windbruch, die letzten Wochen haben einigen Bäumen kräftig zugesetzt – im Hardt und auch in der Weiheimer Au. Mitarbeiter der Stadtwerke sind hier laufend dabei, Gefahrenstellen und auf den Wegen quer liegende Bäume zu beseitigen. Jedoch: muss wirklich alles weg?

Frank Fischer, Künstler aus der Oberen Stadt Weilheim, ist fasziniert von einem großen umgestürzten Ahorn, nähe Bolzplatz seitlich am Weg liegend.

Besonders Kinder sind seit Tagen hier am erforschen und werkeln. Es gibt da bereits Höhlen aus Stöcken und Tannenzweigen und sie lieben es zu klettern und zu balancieren. Auch die Eltern sind begeistert und wissen schon, dass sie bei jedem Spaziergang hier mindestens 30 Minuten Pause einplanen sollten. Frank Fischer forscht nach, ob dieser Baum liegen bleiben kann, und stößt auf offene Ohren. Zum Beispiel bei Alfred Honisch, 3. Bürgermeister und selbst in der Au wohnend: „Damit rennst du offene Türen ein, ich finde das unterstützenswert.“ Und auch Karl Neuner, Bereichsleiter Betriebshof der Stadtwerke, nimmt Fischers Hinweis gerne entgegen, und weist seine fleißigen Leute an, sich hier zurückzuhalten.

Ein Baum, der über Jahre liegen bleibt und langsam vermodern kann, ist nicht nur für die Kinder, sondern besonders für die Natur ein großes Geschenk. Der Abbau von Holz ist ein langsamer Prozess, zu dem viele Lebewesen beisteuern, teilhaben und profitieren. Verschiedene Käfer und Holzwespen öffnen die Rinde, bohren Löcher und schaffen Raum für weitere Insekten. Diese locken wiederum Spechte an und die ersten Zerfallsprodukte fördern den weiteren mikrobakteriellen Abbau. „Über viele Jahre hinweg entwickelt sich unglaublich viel Leben im Holz, bis zu der Phase der Humufizierung, wo die Bodenlebewesen, wie Würmer, Schnecken, Asseln, Tausendfüsser in das Moderholz aufsteigen und den ehemaligen Baum wieder zu lebendiger Humuserde umwandeln“, erklärt Frank Fischer.

Für ihn sind das gute Gründe für eine »wERDschätzung» mit dem Stoffrahmen der gemeinnützigen Kunstaktion. Freifrank sucht sich in Ruhe eine passende Stelle aus und breitet den Stoffrahmen über den liegenden Stamm aus. Das Einrahmen symbolisiert unsere Verbundenheit mit der Erde und drückt Dankbarkeit aus für die Natur. Das Foto, das freundlicherweise eine Weilheimer Passantin für ihn aufnahm, wird Teil der gemeinnützigen Kunstaktion, die er seit 2018 ehrenamtlich betreibt. Weit über 1.000 Menschen haben sich bisher an »wERDschätzung» beteiligt und setzen mit mehr als 400 persönlichen wERDschätzungen aus der ganzen Welt ein starkes Zeichen für eine nachhaltige Beziehung zwischen Mensch und Erde. All dies ist sehr anschaulich auf der Aktions-Homepage dokumentiert, wo neben den wERDschätzungen auch Filme und weitere Aktivitäten, wie die z.B. die Humus-Aktion auf dem Weilheimer Kirchplatz zu sehen sind: www.werdschaetzung.de

Pressemitteilung


Die gemeinnützige Aktion wERDschätzung ist äußerst dankbar für Spenden und Förderungen. Wer hier unterstützen möchte, kann dies über das Spenden-Widget auf der Homepage tun oder wendet sich direkt an Atelier Frank Fischer, Obere Stadt 8, 82362 Weilheim, www.freifrank.de ff@freifrank.de.

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