Kreislaufwirtschaft

Personen: der Rentner Herrmann Kraus und Martin Harms im Zug nach Schongau während dem Zughalt in Peißenberg

M: Servus Herrmann, darf ich mich zu dir setzen?

H: Aber klar, Martin. (Martin setzt sich Herrmann gegenüber)

M: Ich frag, weil du grad mit Lesen beschäftigt bist.

H: Du störst trotzdem nicht, Martin. Übrigens, dieses Fachmagazin hab ich im Zug nach Weilheim gefunden; das dort vielleicht ein Ingenieur liegen hat lassen.

M: Und mit was befasst sich dieses Magazin?

H: Mit Energiefragen in der Bauwirtschaft.

M: Ja, das ist natürlich was für dich, dem ehemaligen Maurer.

H: Unbedingt. Und gleich auf einer der ersten Seiten habe ich einen ganz interessanten Bericht entdeckt. Du, da wird geschrieben, dass inzwischen fast 90 Prozent der mineralischen Bauabfälle wiederverwertet werden. Im Jahr 2020 sollen es 197 Millionen Tonnen gewesen sein.

M: Das ist ein gewaltiger Berg, Herrmann. (überlegt kurz) Du, das sind ja fast 20 Millionen LKW.

H: Eben. Gut wär halt, wenn auch in anderen Bereichen unserer Wirtschaft ähnliche Recyclingquoten erzielt werden würden.

M: Da hast Recht, Herrmann. (überlegt wieder einen Moment lang) Du, mir dämmert jetzt langsam, dass unser Münchner Merkur im letzten Sommer von einer Recyclinginitiative berichtet hat, die den deutschen Rückstand im Bereich Wiederverwertung mit Macht verringern will.

H: Das wär echt gut und ist auch schwer notwendig. Wenn ich nur an das Dilemma mit den riesigen Mengen an Kunststoffabfällen denke, die bei uns verbrannt oder in Entwicklungsländer verfrachtet werden.

M: Ja, das ist echt eine Schande für uns. Du, jetzt fällt mir auch ein, dass unsere Zeitung damals auch davon berichtet hat, dass BMW in Zusammenarbeit mit einer Recyclinginitiative in Zukunft Autobatterien zu einem hohen Prozentsatz wiederverwerten will und so einen wichtigen Beitrag in Sachen Kreislaufwirtschaft leisten möchte.

H: Mann, Martin, das wär echt ein Fortschritt … fast so wie der in der Bauwirtschaft.

M: Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass sich unsere Wirtschaft in ihrer ganzen Breite daran ein Beispiel nimmt, denn kaum etwas ist wichtiger für unser Fortkommen, als ein geringer Verbrauch von Rohstoffen und deren Wiederverwertung. Ja, und außerdem, Herrmann, auch eine lange Lebensdauer von all unseren Produkten.

H: Da hast schwer Recht, Martin.

Guggera

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