Von Laptop und Lederhose zu Maske und Schiefertafel?

Distanz-, Wechsel- und Präsenzunterricht – »Zeit nicht genutzt« für sicheren Unterricht

Wie kann man Schüler und Schülerinnen, Eltern, Lehrkräfte demotivieren? Ganz einfach! Indem man keine Alternativen, keine Konzepte und Lösungsmöglichkeiten anbietet und deren Themen und Ideen ins Leere laufen lässt.

Auf diese Pandemie waren wir alle nicht vorbereitet, aber nach einer gewissen Zeit sollte ein gewisser Lerneffekt eintreten. Spätestens nach den Sommerferien zum neuen Schuljahr wäre es notwendig gewesen Konzepte und Lösungsmöglichkeiten anzubieten. War es nicht schon lange erforderlich, die Schulen zu sanieren und digitalisieren? Wäre es nicht die Aufgabe eines Kultusministers gewesen, ausreichende Lernplattformen bereitzustellen? Wäre es nicht Aufgabe eines Kultusministers gewesen entsprechende Hygienerahmenpläne vorzulegen? Warum werden keine mobilen Luftreiniger angeschafft? Wären Plexiglasabtrennungen wie z. B. im Bayerischen Landtag keine Möglichkeit? Wären Versammlungsräume, Stadthallen, Kirchen, Turnhallen keine Alternative zu engen Klassenzimmern? Mit Distanzunterricht sind sowohl die räumlichen als auch die technischen Voraussetzungen sehr unterschiedlich. Zudem ist es für die Lehrkräfte wesentlich schwieriger, die Schüler zu erreichen, was die Schere im Bildungsniveau deutlich spreizen wird. Distanzunterricht kann nur als absolute Notlösung betrachtet werden. Warum gibt es noch kein Konzept, welches vom Distanzunterricht über den Wechselunterricht zum Präsenzunterricht, der nach Schülergruppen und Bedarf systematisch und stufenweise aufgebaut ist?

Haben Schulpflichtige und Bildung keinen so hohen Stellenwert? Wenn ich mir z. B. den Profifußball ansehe, dann frage ich mich, ob die in einer anderen Liga spielen. Kein Abstand, keine Maske, engster Körperkontakt, anspucken, keine Sperrstunde, Partys, frischer professioneller Haarschnitt, neue Tattoos, Reisen in Risikogebiete wie Ukraine, Spanien, Katar etc. 

Es gibt jede Menge an Aufgaben und Herausforderungen. Da kommt dann auch die Frage, welche Themen fallen hinten runter? Bildung, Ökologie, soziales, Inklusion? Schon vor Corona hatten wir einen Mangel an Lehrkräften. Was ist das Ziel unserer Bildungspolitik? Sollen – ähnlich wie bei den Krankenhäusern – immer mehr Schulen privatisiert werden und möglichst preiswert Schulabschlüsse erzeugt werden?

Darf ich nicht mehr zum Einkaufen und ins Kino, weil ich schon lange nicht mehr beim Frisör war? Stehen mir die Haare zu Berge, weil ich mehr und mehr den Eindruck gewinne, dass die Hilfen, Unterstützungen und Entscheidungen der Politik je nach Lobbyeinfluss getroffen werden und für viele schwer nachvollziehbar sind? So gibt es Milliarden für die Lufthansa. So sollen trotz gewaltiger finanzieller Herausforderungen die Rüstungsausgaben erhöht werden. Aktuell sehe ich nicht ein anderes Land das uns bedroht, sondern ein Virus! Bitte nicht immer nach Ischgl zeigen oder behaupten „Starkbierfeste wären der natürliche Feind von Corona“ (Hubert Aiwanger), sondern sinnvolle und nachvollziehbare Konzepte erstellen, wie wir systematisch und stufenweise aus der Corona-Pandemie herauskommen.

Peter Maier, Penzberg

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