Zu viele Armutsberichte?

Wie die Politik & Presse auf die zunehmende Armut reagieren

Schon in den Bundestagsdebatten des Jahres 2013, als die FDP noch mitregieren durfte, waren die Abgeordneten dieser Partei immer gut drauf, wenn es darum ging, zum Armutsbericht Stellung zu nehmen. So glänzte FDP-Sprecher Martin Lindner in seiner Rede über die Zunahme der Armut mit den Worten: „Es gibt in Deutschland eine Zunahme an Armutsberichten, aber keine Zunahme an Armut.“

Zum Armutsbericht 2015 schreibt Sebastian Balzter aus dem Wirtschaftsressort der FAZ: „Nie gab es in Deutschland so viele Erwerbstätige wie heute. Die Löhne steigen dank üppiger Tarifabschlüsse auf breiter Front.“ Den Armutsbericht, den der Paritätische Wohlfahrtsverband im Februar vorgelegt hat, bezeichnet er als Schande. „Statistische Tricksereien“ würden es möglich machen, „dass die Armut auf dem Papier zunimmt, obwohl sich die Lebensverhältnisse in Wirklichkeit seit Jahren günstig entwickeln.“ Der private Konsum kenne kaum noch Grenzen. Wie könne man da behaupten, dass „die Armut auf Rekordhoch“ sei.

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